7.10.2016: Starke ProduzentInnen – fairer Genuss
Seit 25 Jahren gibt es fair gehandelte Schokolade in Österreich – 1991 lanciert von EZA Fairer Handel. Zwei Gäste aus der Dominikanischen Republik und aus Paraguay berichteten aus erster Hand, warum sich Kleinbauernfamilien organisieren, was Fairer Handel für sie und ihre Genossenschaften bedeutet und warum sie biologisch wirtschaften.
(7.10.2016/Köstendorf) Kakao und Zucker sind die Hauptzutaten für Schokolade. Das ist auch im Fairen Handel so. Seit 25 Jahren gibt es fair gehandelte Schokolade in Österreich, 1991 von EZA Fairer Handel unter der Marke MASCAO lanciert. „Normalerweise dominiert das Gewinnstreben einiger weniger Großkonzerne den Handel und die Verarbeitung. Im Fairen Handel geht es darum, dass die Kleinbäuerinnen und -bauern am Anfang der Herstellungskette gestärkt werden,“ betont EZA-Geschäftsführerin Andrea Schlehuber.
Gäste aus den Ursprungskooperativen
Auf Einladung der EZA berichteten Joan Manuel Heredia Gonzales von der Kakaokooperative COOPROAGRO aus der Dominikanischen Republik und Ada Griselda Zárate Ibarrola von der Rohrzuckerkooperative aus Paraguay aus erster Hand über die Arbeit ihrer Organisationen. Sie nahmen von 25. 9. bis 5.10. an Veranstaltungen in sechs Bundesländern teil, die vor allem in Kooperation mit Weltläden und weiteren KooperationspartnerInnen aus dem Bereich des Fairen Handels durchgeführt wurden.
Fair zu den Menschen – achtsam zur Natur
Als ausgebildete Diplomlandwirte unterstützen beide mit einem Team aus landwirtschaftlichen Fachkräften die Basismitglieder ihrer jeweiligen Genossenschaft bei der Umsetzung der Kriterien des Bio-Landbaus und des Fairen Handels. „Nicht nur das Zuckerrohr wird auf den kleinen Parzellen biologisch angebaut, sondern auch das Gemüse, das die Familien für die eigene Versorgung verwenden,“ betont Ada Zárate aus Paraguay.
Die Kleinbäuerinnen und -bauern erhalten Schulungen und Weiterbildung. „Das ist eine Leistung, die die Kooperative erbringt und die sich ganz direkt auf die Gesundheit der PflanzerInnen, auf die Natur und auf die Qualität der Ernte auswirkt,“ erklärt EZA-Geschäftsführerin Andrea Schlehuber. Verlässliche Handelsbeziehungen, höhere Preise für ihr Produkt und zusätzliche Prämien sorgen für stabilere Einkommen der Kleinbauernfamilien.
Mit den Prämiengeldern aus Fairem Handel wurden bei Cooproagro eine Schule saniert, die Stromversorgung in den Dörfern verbessert und Brücken gebaut. „Gerade in der Regenzeit werden anschwellende Flüsse oft zu einem unüberwindbaren Hindernis. Im Krankheitsfall kommen die Betroffenen nicht schnell genug zum nächsten Arzt. Das kann lebensbedrohlich werden,“ erklärt Joan Manuel Heredia von Cooproagro. „Die Regierung kümmert sich oft nicht um notwendige Verbesserungen in abgelegenen Dörfern. Deshalb hat die Kooperative beschlossen, selbst aktiv zu werden.“
Kontrolle über die Weiterverarbeitung
Der Rohrzucker für die EZA Bio-Schokoladen kommt von der Genossenschaft Manduvirá in Paraguay. Bio-Rohrzucker ist nach wie vor die Ausnahme in der Zuckerproduktion. Manduvirá hat hier Beispielhaftes geleistet. Die Rohrzuckerproduktion erfolgt nicht nur nach strengen ökologischen Standards, auch die Verarbeitung hat die Kleinbauernkooperative in die eigenen Hände genommen.
Die genossenschaftseigene Zuckermühle, in der ausschließlich biologisch angebautes Zuckerrohr verarbeitet wird, ist seit 2014 in Betrieb. Das kommt einer „süßen Revolution“ gleich, meint Ada Zárate von Manduvirá. Denn normalerweise sind die ZuckerrohrproduzentInnen von einigen wenigen Mühlenbesitzern abhängig. „Es schien lange eine Utopie, dass die ZuckerarbeiterInnen in der gesamten Produktionskette das Sagen haben. Viele haben uns prophezeit, dass wir scheitern werden. Doch unser Traum ist Wirklichkeit geworden. Der Faire Handel hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir zu ProtagonistInnen unserer eigenen Entwicklung werden konnten,“ so Zárate.
In EZA-Schokoladen sind die Zutaten aus Fairem Handel bis zu den Ursprungskooperativen direkt rückverfolgbar. „Cooproagro und Manduvirá sind zwei eindrucksvolle Beispiele, was starke Kleinbauernorganisationen zu leisten imstande sind,“ ist Andrea Schlehuber von EZA überzeugt. „Wir freuen uns, dass ihre wertvollen Rohstoffe in vielen Schokoladen und süßen Snacks der EZA enthalten sind. Denn der Faire Handel leistet einen ganz direkten Beitrag, dass Abhängigkeiten durchbrochen und selbstbestimmtes Leben und Wirtschaften gefördert werden.“
EZA Fairer Handel hat 1975 den Fairen Handel in Österreich begründet und setzt sich seit über 40 Jahren für eine alternative Wirtschaftsweise und gerechtere Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd ein. Das Produktsortiment aus Fairem Handel umfasst Lebensmittel, Kunsthandwerk, Bekleidung und Bio-Kosmetik. Dahinter stehen über 150 Partnerorganisationen aus Lateinamerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten. Die EZA beliefert damit v.a. Weltläden, den Lebensmitteleinzelhandel sowie den Naturkostfachhandel. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von knapp 16 Mio Euro erzielt. EZA-Schokoladen stehen für 13 Prozent des Gesamtumsatzes.
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EZA Fairer Handel
Andrea Reitinger
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M: 0664 8545088
E: andrea.reitinger@eza.cc
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Hintergrund 25 Jahre Faire Schokolade - Cooproagro - Manduvirá
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