Aprolma
Marcala, Honduras
"Die beiden Hurrikans IOTA und ETA verursachten Überschwemmungen und Erdrutsche im ganzen Land, die größten Schäden, die in der jüngeren Geschichte unseres Landes durch eine Naturkatastrophe hervorgerufen wurden. Vor allem die Nordküste wurde am stärksten in Mitleidenschaft gezogen. Noch immer sind hunderttausende Menschen betroffen: Ganze Siedlungen gingen verloren. Viele Landsleute leben bis heute in Notunterkünften, auf der Straße in Behelfshütten aus Plastik und anderen Wegwerfmaterialien, andere unter Brücken. Viele große Unternehmen standen tagelang unter Wasser, und die wirtschaftlichen Schäden sind unabsehbar. Selbst der wichtigste Flughafen des Landes wird aufgrund der Schäden durch die Überschwemmungen noch lange unbrauchbar bleiben. Auch der Westen des Landes wurde schwer betroffen. Ganze Berghänge rutschten ab. So wurde zum Beispiel eine ganze Ortschaft verschüttet und nur wenige Menschen überlebten. Im Allgemeinen haben wir nicht die geringste Vorstellung, wie viele Menschen den Tod fanden!
In unserem Gebiet ging die letzte Ernte v. a. von Mais und Bohnen, den wichtigsten Grundnahrungsmitteln, und Gemüse verloren. Einige kleinere Erdrutsche und einige beschädigte Häuser sind ebenfalls zu verzeichnen. Darunter finden sich einige Mitglieder APROLMAs, deren Häuser durch die Regenmengen in Mitleidenschaft gezogen wurden. (...)
Unser Volk trauert um seine verlorenen Angehörigen, aber wir vertrauen auf Gott, dass er die Verluste allmählich wiedergutmachen wird. Wir werden uns bemühen, die Situation irgendwie zu normalisieren. Danke, dass ihr euch um das Schicksal unserer Leute und unseres Landes bekümmert!"
Walter López, APROLMA, Mail vom 16. Dez. 2020
"Was den Verlust von Häusern betrifft, so wagen einige zu behaupten, dass Eta mehr Schaden angerichtet hat, als der Hurrikan Mitch vor 22 Jahren. Ganze Siedlungen wurden überflutet, viele Dörfer in den Bananenanbaugebieten existieren nicht mehr. Die Menschen gingen zu Tausenden in die höher gelegenen Gebiete, um ihr Leben zu retten, aber sie verloren alle ihre Güter, Ernten und Tiere. In der Landwirtschaft gingen große Teile der Produktion verloren. Noch immer fahren die Retter mit Booten auf der Suche nach Menschen, die isoliert und ohne Nahrung auf Rettung warten. (...) Es ist herzzerreißend zu sehen, wie die Leute ihre Verluste betrauern. (...) Gott sei Dank hat Eta in der Gegend von Marcala keine großen Schäden angerichtet, aber die Böden sind vom Wasser übersättigt. Es gibt kleine Erdrutsche auf Straßen und den Fincas, viele umgestürzte Bäume, aber nichts im Vergleich zu den Bananenfeldern an der Nordküste von Honduras. Wir werden unsere Mitglieder unerstützen müssen, die aufgrund kleiner Erdrutsche Probleme auf ihren Parzellen oder Schäden an ihren Häusern erlitten haben. Hoffentlich regnet es nicht weiter, denn unser Land kommt mit dem Wasser nicht mehr zurecht. Wir von APROLMA schickten Ende der Woche Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln an die am stärksten betroffene Bevölkerung."
Walter López, APROLMA, Mail vom 11. Nov. 2020