Cafel
Copan, Honduras
"Für uns als Land ist die Situation prekär. Der Covid-19 Pandemie müssen wir auf persönliche Weise begegnen. Die Unterstützung der Wirtschaft durch unsere Regierung ist im wahrsten Sinne des Wortes eine einzige Peinlichkeit. Nun ist der Hurrikan Eta vorüber, der die Ineffizienz und Unfähigkeit unserer Regierung neuerlich offenbart hat. All dies zeigt uns die Solidarität, die unter den HonduranerInnen besteht. SIE übernehmen eine tragende Rolle bei den Evakuierungen. SIE sammeln Lebensmittel, Kleidung und viele andere Dinge, die in dieser Zeit benötigt werden. Es erfüllt uns mit Stolz zu wissen, dass wir, obwohl wir ein armes Volk sind, das Wenige, das wir haben, teilen und aus freien Stücken helfen!
Unsere Gegend hier in Copán ist etwas gebirgiger, so dass vor allem die Straßen und Wege zu vielen Dorfgemeinschaften zerstört wurden: Durch die Wucht der Stürme gab es Erdrutsche auf den Fincas. Es gibt Einbußen unserer Produktion, aber sie sind geringer, als wir annahmen, weil heuer die Kaffeereife vorteilhafterweise verspätet ist, und die Kaffeekirschen so dem Regen widerstehen konnten. Wie auf den Bildern zu sehen ist, ist die Siedlung Las Delicias, dem ursprünglichen Zentrum von CAFEL, völlig isoliert. Das Bild zeigt einen gewaltigen Erdrutsch nur 5 km von unserer Verarbeitungsanlage entfernt. Copán Ruinas wurde im unteren Teil überflutet. Der Stadtteil, in dem sich das Büro von CAFEL befindet, wurde ebenfalls überschwemmt. Die Flut reichte bis auf zwei Häuserreihen an das Büro von CAFEL heran. Die anderen Bilder zeigen die Schäden an den Fincas, in den Siedlungen und Erdrutsche im Einzugsgebiet von CAFEL (Anmerkung: siehe Bilder in der Bildergallerie dieses Beitrags). Wir arbeiten daran, weitere Informationen zur Situation in unseren Dorfgemeinschaften zu sammeln. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, aber wir haben eine Seele aus Kaffee und ein Herz aus Schokolade."
Claudia Oliva, CAFEL, Mail vom 10. Nov. 2020