Partnerbeschreibung

Bawa Hope
Modeschmuck aus Kenia
Kenia liegt in Ostafrika und beheimatet knapp 50 Millionen Menschen 40 verschiedener Volksgruppen, die mehr als 50 Sprachen und Dialekte sprechen. Ein Großteil der Bevölkerung Kenias (73%) lebt auf dem Land. Seit geraumer Zeit ermöglicht der Verkauf des traditionellen Handwerks einen – wenn auch bescheidenen – Nebenverdienst für kleinbäuerliche Familien. Sie stellen seit jeher handwerkliche Gegenstände für den Eigenbedarf und den (Tausch-) Handel her. Jede Region entwickelte auf diese Weise eigenständige, traditionelle Handwerksprodukte. Die Palette kenianischen Kunsthandwerks ist groß und reicht von Sisalprodukten, insbesondere den runden und farbenprächtigen „Kiondo-Körben“ aus dem Machako District über Holzschnitzereien aus dem Osten Kenias, bis hin zu Specksteinprodukten aus der Tabaka-Region.
In vielen Fällen ist das Land zu trocken, wenig fruchtbar und reicht kaum, um die Selbstversorgung der zahlreichen Kleinbauernfamilien sicherzustellen. Andere entschließen sich zur Migration in die städtischen Ballungsräume. Meist sind es die Slums der Städte, die das Heer der ZuwandererInnen aufnehmen. Arbeitsplätze sind aber auch in den Städten nur schwer zu bekommen. Vielfach ist es die Handwerkproduktion, auf die die Leute zurückgreifen, um damit ihr Einkommen und Überleben in der neuen Umgebung zu sichern. Sowohl am Land, als auch im städtischen Bereich sind die ProduzentInnen bei der Vermarktung ihrer Produkte in der Regel auf ZwischenhändlerInnen angewiesen, die vor allem vom Tourismusgeschäft profitieren. Von den Erlösen kommt aber nur wenig bei den ProduzentInnen an. Sie werden von diesem meist ausbeuterischen System nur marginal bedacht. In dieser Situation sind alternative Vermarktungsorganisationen wie Bawa Hope von besonderer Bedeutung.
EZA-Partner seit 2012
Partnercode 49
„Bawa Hope versucht die enorme Kreativität talentierter ProduzentInnen aus Regionen mit niedrigem Einkommen und den Slums zu fördern und diese Talente vor dem Untergang zu bewahren, in dem wir uns bemühen sie mit den KonsumentInnen auf den globalen Märkten zu teilen. Die ProduzentInnen, mit denen wir arbeiten und insbesondere die Frauen, verfügen oft nicht über die Mittel, um Produkte herzustellen und auf den besser zahlenden westlichen Märkten zu verkaufen. Oft werden sie von Mittelsmännern ausgebeutet, die ihnen ihr Recht auf ein 'qualitatives Leben' verwehren. Durch den Fairen Handel bekommen die ProduzentInnen, was sie sich für ihre schönen Produkte verdienen. Sie sind nicht auf Mitleid angewiesen, sondern vielmehr auf eine faire Chance.“
Quelle: bawahope.com
Bawa Hope
Bawa Hope wurde im Mai 2008 als private Vermarktungsorganisation gegründet, um marginalisierte ProduzentInnen – vor allem aus städtischen Armenvierteln rund um Nairobi, aber auch HandwerksproduzentInnen vom Land bei der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Handwerksprodukten zu unterstützen. Die Gründerin der Organisation beschreibt Bawa Hope als eine nicht Profit orientierte Vermarktungsorganisation, die sich den Prinzipien des Fairen Handels verpflichtet fühlt. Vier Angestellte werden in dem privaten Unternehmen beschäftigt. Bei großen Aufträgen werden bis zu zehn weitere Personen für die Verpackung und Qualitätskontrolle befristet beschäftigt. Bawa Hope vermarktet mehrheitlich Produkte von formalen Gruppen und Werkstätten, die bereit sind folgende Kriterien zu erfüllen:
- Mindestalter der ProduzentInnen von 18 Jahren
- Transparente Geschäftsgebarung
- Herstellung von kreativen und qualitativ hochwertigen Produkten
- Verlässlichkeit in der Zusammenarbeit mit Bawa Hope
- Bereitschaft neue Produkte zu entwickeln.
Es gibt regelmäßige Kontakte der ProduzentInnen mit der Vermarktungsorganisation in den Bereichen Produktentwicklung, Auftragsabwicklung und im Rahmen regelmäßiger Schulungen und Beratungen.
Die ProduzentInnen
Die ProduzentInnen sind in sieben Gruppen organisiert. Insgesamt finden durch die Zusammenarbeit mit Bawa Hope rund 150 Menschen eine Beschäftigung. Der Modeschmuck wird vor allem von Männern aus dem Kibra Slum südlich von Nairobi produziert, die in Selbsthilfegruppen organisiert sind. Das Armenviertel ist laut Schätzungen der Vereinten Nationen eines der größten in Kenia. Die Verschmutzung durch Abfälle, Abwässer und Fäkalien ist enorm hoch, dementsprechend auch die dadurch verursachte Krankheitsrate. Vier der sieben ProduzentInnengruppen von Bawa Hope leben hier. Der Schmuck wird vor allem aus recycelten Materialien aus der Region hergestellt und ist von traditionellen Designs inspiriert. Die Erwartungen an die Zusammenarbeit mit Bawa Hope und den Fairen Handel sind groß: bessere Preise, regelmäßige Aufträge, verlässliche Märkte und Sicherung der Einkommen der Mitgliedsfamilien. Bisher waren die ProduzentInnen allein auf ihre Verkäufe am lokalen Markt angewiesen. Durch die Zusammenarbeit mit Bawa Hope gehen ihre Produkte jetzt auch in den Export.
Der Modeschmuck von Bawa Hope ist über EZA und WELTLÄDEN erhältlich.
Weitere Informationen:
bawahope.com
Quellen: WFTO Profile 09/17, bawahope.com, K. Bronk; (EZA, akt. Nov. 2017)
Vorteile aus dem Fairen Handel
Bawa Hope wurde als Vermarktungsorganisation des Fairen Handels gegründet. Als solche unterstützt sie die ProduzentInnen durch:
- die Bezahlung besserer Preise als am lokalen Markt,
- die Leistung von Vorauszahlungen in der Höhe von 50% bei Auftragsvergabe,
- die prompte Bezahlung bei Anlieferung der Produkte,
- Schulungen im Bereich der Produkt- und Designentwicklung bzw. Qualitätssicherung,
- Beratungen für Produzentengruppen (vor allem in unternehmerischer Hinsicht bzw. bei der Preiskalkulation),
- Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung in den Bereichen Empowerment, Gesundheit- und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie den Fair-Handels-Kriterien;