Partnerbeschreibung
Bukonzo Organic Farmers Cooperative Union
Bio-Kaffee aus Uganda
Uganda liegt nördlich des Victoriasees und hat über 45 Millionen Einwohner:innen. Beim Index zur menschlichen Entwicklung liegt das ostafrikanische Land nur auf Platz 166 von 187 Ländern. 42% der Menschen im Land leben von weniger als 2,15 US-Dollar, über 90% von weniger als 7 US-Dollar pro Tag. Mehr als 40% der Bevölkerung leidet an Unterernährung.
Kaffee ist in Uganda das wichtigste Exportgut (über 20% der Exporterlöse), die Kaffeeproduktion der größte Arbeitgeber. 1,7 Millionen oder 18% der Kaffeekleinbauern und -bäuerinnen weltweit, kommen aus Uganda und rund 5 Millionen Menschen leben vom Anbau oder der Weiterverarbietung des Kaffees. Damit ist das Land nach Äthiopien der zweitgrößte Kaffeeproduzent Afrikas und steht weltweit an zehnter Stelle.
Eine rießige Herausforderung für die Kleinbäuerinnen und -bauern sind die klimatischen Veränderungen. Der afrikanische Kontinent ist sehr anfällig für Klimaschwankungen. Steigende Temperaturen, schwankende Niederschlagsmengen und zunehmende, extreme Wetterereignisse wie Dürren und Stürme bedrohen die landwirtschaftlichen Erträge. Darunter leiden vor allem diejenigen, die von ihren Ernteerträgen abhängen. Das sind vor allem marginalisierte Kleinbauern und -bäuerinnen. Kaffee ist eine sensible Pflanze und bei Klimaveränderungen sehr anfällig für Krankheiten. In einem USAID-Bericht wird der Kaffee als die anfälligste Kulturpflanze Ugandas identifiziert. Ein Temperaturanstieg macht dem Kaffee zu schaffen und wirkt sich negativ auf die Produktivität aus. Weniger Kaffee bedeutet weniger Einkommen für die Bäuerinnen und Bauern.
In Uganda wird hauptsächlich Holz zum Kochen verwendet. Die wichtigsten, sauberen Alternativen zu traditionellen Kochmethoden mit festen Brennstoffen und ineffizienten Herden sind Öfen mit verbesserter Effizienz. Der Umstieg hat Auswirkungen auf soziale und ökologische Faktoren, einschließlich der Eindämmung der Entwaldung, Verbesserung der Gesundheit, Kosten- und Zeitersparnis und sauberere Küchen und Kochgefäße. Dies kommt vor allem Frauen und Kindern zugute. Durch die holzsparenden Öfen wird deutlich weniger Holz zum Kochen benötigt, und es entsteht weniger Rauch. Das schont nicht nur das Klima, sondern auch die Gesundheit der Kleinbauernfamilien.
EZA-Partner seit 2018
„Der Umstieg auf eine 'saubere' Alternative bei Kochstellen wirkt sich positiv auf soziale sowie ökologische Faktoren aus. Darunter fallen: geringere Abholzung, Verbesserung der Gesundheit, Kostensenkung und Zeitersparnis bei der Beschaffung des Brennholzes."
Quelle: Kabugho Josinta, Improved Cooking Stove Concept BOCU 11/2018
Bukonzo Organic Farmers Cooperative Union (BOCU)
... hat ihren Sitz in Kasese, Westuganda. In dieser Region trennt das über 5000 Meter hohe Rwenzori Gebirge Uganda und die Demokratische Republik Kongo. Aufgrund seiner ökologischen Bedeutung sind diese Berge UNESCO-Weltnaturerbe. Es ist die dritthöchste Gebirgskette Afrikas, ihre Gipfel sind vergletschert und mit Schnee bedeckt. Am östlichen Fuß des Gebirges im Kasese Distrikt sind die Produzent:innen von Bukonzo Organics beheimatet. BOCU wurde 2006 von sechs NGOs ins Leben gerufen, um die organisch-biologische Landwirtschaft zu fördern.
BOCU ist die Dachorganisation von 13 Kooperativen. Es war der Wunsch der Basiskooperativen einen Dachverband zu formen, um eine bessere Verhandlungsposition für biologisch angebauten Kaffee zu erzielen. Ziel ist es, Bauern und Bäuerinnen ein nachhaltiges Einkommen und verbesserten Lebensunterhalt zu ermöglichen. In der Hauptversammlung wird der siebenköpfige Vorstand (derzeit 3 Frauen und 4 Männer) gewählt.
Die 13 Kooperativen verfügen über insgesamt 36 kleine Kaffeewaschstationen. Die Wasserleitungen für die Waschstationen wurden aus den Prämiengeldern des Fairen Handels bezahlt. Außerdem wurden solche Leitungen zu Gemeinden und Haushalten gelegt. Aus der zusätzlichen EZA-Klimaprämie des Coffee for Future wird ein Projekt für Energiesparöfen finanziert. Dabei werden Mitglieder beim Bau solcher Öfen unterstützt. Wichtig ist dieses Projekt, weil die Mitglieder hauptsächlich offenes Feuer als Kochstelle verwenden, und die Region von Abholzung bedroht ist. Ein Zugang zu moderneren Kochmöglichkeiten ist nicht gegeben. Energiesparöfen haben den Vorteil von geringerem und effizienterem Holzverbrauch und weniger Emissionen. Ein Ofenrohr leitet den Rauch aus den Häusern ins Freie, was sich wiederum positiv auf die Gesundheit der Mitglieder auswirkt.
Die ProduzentInnen
Insgesamt hat die Genossenschaft über 4.102 Mitglieder (1773 Frauen). Das Interesse in der Region scheint groß zu sein. Neben den zertifizierten Mitgliedern zählt BOCU viele Neueintritte. Innerhalb eines Jahres kamen über 1.100 neue Produzent:innen hinzu. Diese Bäuerinnen und Bauern sind derzeit in Umstellung auf kontrolliert biologischen Anbau. Sie werden geschult und kontrolliert. Die Zertifizierungskosten übernimmt BOCU. Bis 2026 will die Kooperative auf 5.000 Mitglieder anwachsen und damit mehr Menschen in der Region den Zugang zum Fairen Handel ermöglichen.
BOCU vereint 3.000 FAIRTRADE und bio-zertifizierte Mitglieder aus 13 Kooperativen im Westen Ugandas am Fuße des Rwenzori Gebirges. Sie gehören der Volksgruppe der Bakanzo an und besitzen zwischen 0,5 und 3 Hektar Land. Alle Mitglieder sind Eigentümer:innen ihres Landes. Insgesamt bewirtschaften die 3.000 Bäuerinnen und Bauern über 4.910 Hektar Land. Ihre Haupteinnahmequelle ist Kaffee, der im natürlichen Schatten auf einer Höhe von 1.200 bis 2.000 Metern wächst. Als Nahrungsmittel werden Bohnen, Mais, Bananen, Soja, Erdnüsse, Kartoffeln, Maniok, Süßkartoffeln und Vanille angebaut. Vanille wird an Zwischenhändler:innen und Exporteur:innen verkauft und dient als zusätzliches Einkommen. In jedem Haushalt leben durchschnittlich fünf Personen.
Der Bio-Kaffee von Bukonzo Organic Farmers Cooperative Union ist als Coffee for Future über EZA, WELTLÄDEN und im ausgewählten LEH erhältlich.
Weitere Informationen:
bukonzoorganics.com
Quellen: EFTA Information Form 12/18, Reisebericht FD 02/18, TWIN: Bukonzo Organics Cooperative Union, Uganda - Climate Change Risk Assessment, http://www.appropedia.org/Rocket_Lorena_Stove, Weltbank, Global Hunger Index, worldcoffee.info, Presentation about BOCU 09/23; (akt. EZA, Sep. 2023)
Vorteile aus dem Fairen Handel
- Die EZA Fairer Handel garantiert ihren Kaffeeproduzent:innen den von Fairtrade festgesetzten Mindestpreis von US$ 180,- pro Sack* gewaschener Arabica-Kaffeebohnen.
- Zusätzlich zum garantierten Mindestpreis schreibt Fairtrade die Zahlung einer Fairtrade-Prämie in der Höhe von US$ 20,- pro Sack* und einer Bio-Prämie von US$ 40,- pro Sack* vor.
- Sollte der Weltmarktpreis über den garantierten Mindestpreis steigen, wird automatisch der Weltmarktpreis als Basis herangezogen. In diesem Fall werden auf diesen sämtliche Prämien aufgeschlagen.
- Die von der EZA bezahlte Fairtrade-Prämie in der Höhe von US$ 20,- pro Sack* geht an die Organisation. Über deren Verwendung entscheiden die Mitglieder gemeinschaftlich.
- Die Bio-Prämie in der Höhe von US$ 40,- pro Sack* wird in Form eines höheren Kaffeepreises an die Produzent:innen ausgezahlt.
- Über die durch das Fairtrade System vorgeschriebenen Zahlungen hinaus leistet die EZA zusätzliche Prämien an die Kooperativen. Sie variieren je nach Ursprung und Qualität des Kaffees und können darüber hinausgehende Förderungen an die Genossenschaften umfassen.
- Weitere Details siehe hier.
- Zusätzlich bezahlt die EZA eine Klimaprämie in Höhe von US$ 20,- pro Sack* für Klimaprojekte. Mit dieser Prämie wurden über 3000 Holzsparöfen für die Mitglieder von Bukonzo finanziert.
* 1 Sack = 100 Pfund = 45,36 kg