EZA CHRONIK 2000 - 2002
2000
EZA-Bildungsreise nach Mexiko
Im März organisiert die EZA erstmalig eine Bildungsreise für Weltladen-MitarbeiterInnen zu Partnerorganisationen des Fairen Handels. Die reis führt zur Kaffeekleinbauernvereinigung ISMAM, in Chiapas, Mexiko. „Kaffeekultur verbindet“ ist der Titel des Videos, das die Reiseerfahrung dokumentiert.
Weltladentag
Der 5. Europäische Weltladentag im Mai steht nach wie vor im Zeichen der Kampagne „Land Macht Satt“. Ein Vertreter der Kaffeekleinbauernvereinigung UCIRI aus Mexiko berichtet über seine Organisation. Wieder beteiligen sich zahlreiche österreichische Weltläden und die EZA an dem vom Europäischen Weltladendachverband NEWS! initiierten Aktionstag.
Auszeichnung für Kaffee Orgánico
Im Mai erhält Kaffee Orgánico von Landesrätin Mag. Gabi Burgstaller eine Auszeichnung des Landes Salzburg unter dem Motto „Für gerechten Handel“. In ihrer Funktion als Konsumentenschutzbeauftragte des Landes Salzburg verweist Burgstaller auf die Bedeutung des Fairen Handels und will mit ihrer Initiative den KonsumentInnen eine weitere Entscheidungshilfe beim Einkauf geben. Produzenten- und Konsumentenschutz gehen Hand in Hand – so die zentrale Botschaft.
25-jähriges Jubiläum
Der Herbst steht ganz im Zeichen des 25-jährigen Bestehens der EZA. Es darf gefeiert werden- mit südafrikanischem Jubiläumssekt aus Fairem Handel! Der Umsatz im Geschäftsjahr 1999/2000 betrug 4,9 Mio Euro.
2001
Länderschwerpunkt: Nicaragua
Im Frühjahr 2001 findet eine von EZA organisierte Reise von WeltladenmitarbeiterInnen zu Partnerorganisationen des Fairen Handels nach Nicaragua statt. Besucht werden der Kaffeepartner CECOCAFEN sowie die Handwerkspartner Movimiento Indígena Monimbó (Hängematten und Holzprodukte) und Cerámica por la Paz (Keramik). Die Weltladenkonferenz diente der Reflexion und Vorbereitung der für Oktober geplanten Länderschwerpunktwochen. Das Hauptreferat hielt der Journalist und Nicaragua-Experte Ralf Leonhart, der nicht nur die wichtigsten historischen Eckpfeiler des mittelamerikanischen Landes in Erinnerung rief, sondern auch auf die damals aktuelle Dürrekatastrophe einging und die Auswirkungen der Krise der Kaffeewirtschaft aufgrund der niedrigen Weltmarktpreise eindrucksvoll schilderte. Inputs kamen weiters von der deutschen Sozialpädagogin und Keramikfachfrau Ellen Krummstroh, die am Aufbau der EZA-Partnerorganisation “Cerámica por la paz” mitgearbeitet hatte, dem Salzburger Pädagogen und langjährigen Nicaragua-Aktivisten Paul Pirker, auf dessen Engagement die Gründung der Städtepartnerschaft Salzburg-León zurückgeht und von WeltladenmitarbeiterInnen, die an der Nicaragua Reise teilgenommen hatten und bereits Aktionen in ihrem Umfeld durchgeführt hatten.
Auszeichnung für Orgánico Espresso
Der im November 2001 erschienene Konsumenttest zu Espressokaffees bescheinigte dem Orgánico Espresso ein “sehr gut” (2 “sehr gut”, 11 “gut”, 6 “durchschnittlich”). Mit diesem Ergebnis, welches sich auf Geschmack, Geruch und chemische Zusammensetzung bezog, ließ Orgánico Espresso namhafte Markenprodukte hinter sich. Dazu nahm der Konsument auch die auf Österreich bezogene Unternehmenspraxis in Sachen Ethik genauer unter die Lupe und hielt die EZA im Bereich der Informationsoffenheit sogar für “konkurrenzlos“.
EZA im Klimabündnis
Per Ende November 2001 trat die EZA dem Klimabündnis bei. Dies ist eine Art Selbstverpflichtung, den ökologisch verantwortlichen Weg konsequent weiterzugehen. Als Beitrag zum Klimaschutz ist der steigende Anteil an Produkten aus kontrolliert biologischem Anbau ebenso zu nennen wie die Kooperation mit dem ERNTE-Verband im Rahmen der Initiative “Die Bio-Bauern. Partner rund um die Welt.”, die Förderung der kleinbäuerlich strukturierten Landwirtschaft, Alufreiheit bei vielen Kaffee- und Schokoladenverpackungen und der überwiegende Transport der Produkte per Bahn. Im Jahr 2001 erfolgte der Teilumstieg auf Bio-Produkte in der Betriebsküche.
2002
EZA auf der Bio-Fachmesse
Erstmalig war die EZA auf der internationalen Bio-Fachmesse in Nürnberg mit einem eigenen Messestand vertreten. Dort konnten wir durch die Präsentation unseres immer umfangreicheren Bio-Sortiments NeukundInnen vor allem aus dem Naturkost-Fachhandel gewinnen.
Länderschwerpunkt: Ghana
Besucht wurden die Kakaogenossenschaft Kuapa Kokoo, KorbflechterInnen und Schnitzer, die ihre Produkte über die Getrade-Fair Producer Society vermarkten und ein ganz neuer Partner der EZA, die Kalangu Cooperative, eine junge Gruppe, die sich der Herstellung von hochqualitativen Djemben verschrieben hat. Die Begegnung mit einer völlig anderen Lebensrealität, der direkte Kontakt mit VertreterInnen von EZA-Partnerorganisationen und die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Wirkungen von Fairem Handel vor Ort bot auch dieses Mal die Möglichkeit ein differenziertes Bild zu gewinnen. Die Erfahrungen können von den TeilnehmerInnen nicht nur in die Alltagsarbeit im eigenen Weltladen integriert werden, sondern auch an andere Fachgeschäfte für Fairen Handel weitergegeben werden. Sie bildeten zugleich die Basis für die Weltladenkonferenz und den Länderschwerpunkt im Herbst 2002.
Kaffee Mundo
Mit der Lancierung des neuen Kaffee MUNDO erweiterte die EZA ihr Angebot an Kaffee aus kontrolliert-biologischem Anbau. Kaffee MUNDO ist eine Arabica-Hochlandkaffee Mischung aus Guatemala, Nicaragua und Mexiko und löste den Weltkaffee ab. Das Verpackungssujet wurde vom Salzburger Küstler Johann Weyringer gestaltet. „Kaffee verbindet die eine Hälfte der Welt mit der anderen. Wesentlich ist – auch im Sinne der Menschenrechte – dass die, die die meiste Arbeit damit haben, also die Kleinbauern, bekommen, was ihnen dafür zusteht.“, so Weyringer.
Weltladentag
Der 7. Weltladentag steht ganz im Zeichen der weltweit andauernden Kaffeekrise. Soziale Spannungen und die Verarmung ganzer Bevölkerungsteile in den Anbauländern sind die Folgen. Kaffee aus Fairem Handel stellt dazu eine konkrete und täglich wählbare Alternative dar. Davon wusste auch Rosario Lopez Roblero, Kaffeekleinbauer aus Chiapas, der auf Einladung der EZA und der Weltläden durch Österreich tourte, zu berichten. Mit seinen authentischen Schilderungen war er zwei Wochen lang “Botschafter des Fairen Handels” – im Gespräch mit VerbraucherInnen, in Weltläden, bei Bio-Bauern und –bäuerinnen, in Schulklassen und bei Pressegesprächen.
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