11.04.2019: Mehr Fairness ins Geschäft mit Schokolade
EZA Fairer Handel setzt auf biofaire Schokoladenqualität und begrüßt die Erhöhung der garantierten Mindestpreise für Kakao im Fairtrade–System als wichtige Maßnahme auf dem Weg zu mehr Fairness in der Schokoladenkette.
(11.04.2019/Köstendorf) Seit 28 Jahren gibt es fair gehandelte Schokolade in Österreich. Das Salzburger Unternehmen EZA Fairer Handel lancierte bereits 1991 MASCAO - die damals erste fair gehandelte Schokolade der Welt - und bietet heute eine breite Palette biofairer Schokolinien.
„Das Gewinnstreben einiger weniger Großkonzerne dominiert Handel und Verarbeitung von Schokolade. Auf der Strecke bleiben dabei die KakaoproduzentInnen am Anfang der Wertschöpfungskette,“ stellt EZA Geschäftsführerin Andrea Schlehuber fest. „Wir begrüßen deshalb ausdrücklich die von Fairtrade International beschlossene 20-prozentige Erhöhung der garantierten Mindestpreise und Prämien für den zentralen Rohstoff Kakao, die mit Oktober 2019 in Kraft tritt. Denn Lebenshaltungskosten steigen nicht nur bei uns, sondern auch in den Ursprungsländern. Dem muss vermehrt Rechnung getragen werden. Der konventionelle Kakaomarkt versagt hier völlig.“
Höhere Preise – Anbau in Mischkultur
Für Kakaobohnen, die in EZA-Schokoladen stecken, liegen die Einkaufspreise bereits jetzt 40 – 60 Prozent über den im Fairtrade Schema verankerten Preisen und Prämien. „Damit werden die teilweise höheren Kosten kleinerer Kooperativen und die hohen Qualitäten unserer KakaopartnerInnen abgegolten,“ stellt Schlehuber fest.
Mehrheitlich stammen diese Kakaos aus Lateinamerika. Kleinbäuerliche Produktion und biologischer Landbau gehen dabei Hand in Hand. Auf den Parzellen wachsen Kakaobäume in Kombination mit Bananenstauden und Zitrusbäumen. Damit haben die Familien nicht nur Früchte für den eigenen Bedarf, sondern können diese auch zum Verkauf anbieten. „Das macht viele Kleinbauernfamilien unabhängiger,“ unterstreicht Schlehuber. Victor Jiménez von der bolivianischen Kleinbauernkooperative El Ceibo bestätigt das. „Ich besitze vier Hektar Land. Der Kakao bringt mir aktuell Einnahmen von umgerechnet rund 4.500 US Dollar im Jahr. Mit den Bananen, Zitrusfrüchten und etwas Yuca erwirtschafte ich noch einmal umgerechnet rund 4.000 US Dollar.“ Von ihren Genossenschaften erhalten die Kleinbäuerinnen und -bauern neben Rückhalt in der Vermarktung auch Schulungen und Weiterbildung bei der umweltgerechten Bewirtschaftung ihrer Parzellen.
Getrennt verarbeitet – direkt rückverfolgbar
In EZA-Schokoladen sind die Zutaten aus Fairem Handel bis zu den Ursprungskooperativen direkt rückverfolgbar und werden bei der Schokoladenherstellung nicht mit nicht fair gehandeltem Kakao und Zucker vermischt. „Die getrennte Verarbeitung sorgt dafür, dass die hohen biofairen Qualitäten unserer PartnerInnen auch in den EZA-Schokoladen enthalten sind. Auf unserer Website legen wir transparent offen, woher unsere Kakaos und der verwendete Rohrzucker in unseren Schokoladen kommen“, so Schlehuber.
Nach wie vor bewegt sich der Faire Handel mit Kakao im einstelligen Prozentbereich. „Die laufende Anpassung der Einkaufspreise, eine Unterstützung der Kleinbauernkooperativen bei der Diversifizierung ihres Anbaus und dem ressourcenschonenden Ausbau ihrer Erträge, verlässliche Handelsbeziehungen und relevante Mengen im Einkauf sind wesentliche Eckpfeiler, um die Lebensbedingungen von Kakaokleinbauernfamilien zu verbessern und Zukunftsperspektiven aufzutun,“ betont Schlehuber. „Der Faire Handel zeigt Wege auf, um die Rolle von ProduzentInnen in Lieferketten zu stärken. Doch letztlich geht es darum, insgesamt mehr Fairness ins Geschäft mit Schokolade zu bringen.“
EZA Fairer Handel hat 1975 den Fairen Handel in Österreich begründet und setzt sich seit über 40 Jahren für eine alternative Wirtschaftsweise und gerechtere Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd ein. Das EZA-Produktsortiment umfasst Lebensmittel, Kunsthandwerk, Bekleidung und Bio-Kosmetik. Dahinter stehen über 140 Partnerorganisationen aus Lateinamerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten. Die EZA beliefert damit v.a. Weltläden, den Lebensmitteleinzelhandel sowie den Naturkostfachhandel und betreibt einen Online-Shop. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von knapp 16 Mio Euro erzielt. EZA-Schokoladen stehen für 12 Prozent des Gesamtumsatzes.
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EZA Fairer Handel
Andrea Reitinger
Wenger Str. 5, 5203 Köstendorf
T: 06216 20200-24
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MEHR INFORMATIONEN:
Presseaussendung Fairtrade Österreich zu Erhöhung der Mindestpreise für Kakao