Fragen zum Kaffee
Antworten zu häufig gestellten Fragen
Anbau, Ernte und Verarbeitung
Wo wird Kaffee angebaut?
Kaffeepflanzen gedeihen nur in den tropischen bzw. subtropischen Regionen rund um den Äquator. Die Hauptanbauländer für Kaffee sind Brasilien, Vietnam, Indonesien, Kolumbien und Äthiopien.
Welche Faktoren beeinflussen die Kaffeequalität?
Viele verschiedene Faktoren beeinflussen die Qualität des Kaffees. Beim Anbau sind Wetter, Bodenbeschaffenheit und Erntetechnik entscheidend. Die Aufbereitung des Kaffees ist ebenso entscheidend wie die Art der Röstung. Damit sich das Aroma gut entfalten kann, ist die Dauer und Temperatur entscheidend. Zu bevorzugen ist hier eine längere und nicht zu heiße Röstung (rund 20 Minuten bei 200 °C). Bei der Zubereitung ist auf die Dosierung und den Malgrad zu achten. Darüber hinaus spielt auch die Wasserqualität und Temperatur eine Rolle.
Welche Aufbereitungsarten gibt es?
Grundsätzlich kann zwischen einer Trocken- und einer Nassaufbereitung unterschieden werden.
Bei der Trockenaufbereitung werden die Kaffeekirschen zwischen 3 und 5 Wochen getrocknet und anschließend das Fruchtfleisch entfernt. Dabei wird der Feuchtigkeitsgehalt von 50 bis 60 Prozent auf rund 12 Prozent reduziert.
Bei der Nassaufbereitung werden die Kaffeekirschen unmittelbar nach der Ernte mit Wasser vorgereinigt und durch Schwemmen vorsortiert. Danach wird die Bohne vom Fruchtfleisch getrennt und fermentiert (12 bis 36 Stunden). Anschließend werden die Bohnen nochmals abgespült und getrocknet, bis sie rund 12 Prozent Feuchtigkeitsgehalt aufweisen.
Welche Röstgrade gibt es?
Die Röstung ist entscheidend für Geschmack und Aroma. Die Grade der Röstung reichen von Zimtbraun bis hin zu dunkelbraun. Die häufigsten Röstungen sind:
- Wiener Röstung (hell)
- Französische Röstung (mittel)
- Italienische Röstung (dunkel)
Kaffeesorten
Welche Kaffeesorten gibt es?
Die beiden bedeutendsten Kaffeesorten sind Arabica und Robusta. Daneben gibt es noch viele weitere Sorten, die jedoch nicht sehr verbreitet sind (u.a. Excelsa, Liberica).
Was ist der unterschied zwischen Arabica und Robusta?
Arabica: Die Bohnen sind länglich, oval und haben einen geschwungenen Einschnitt. Angebaut werden die Kaffeesträucher auf einer Höhe zwischen 800 und 1800 Meter. Sie benötigen rund 9 Monate zum Reifen. Arabica ist die hochwertigste Sorte, hat weniger Koffein und Säuren als Robusta und dadurch höchst bekömmlich.
Robusta: Die Bohnen sind rund und haben einen geraden Einschnitt. Angebaut werden die Sträucher ab einer Höhe von 200 bis 300 Metern. Sie reifen schneller als Arabica und können zwei Mal im Jahr geerntet werden. Die Sorte hat drei Mal so viel Koffein wie Arabica.
Was ist der Unterschied zwischen Sprüh- und Gefriertrocknung?
Sprühtrocknung: Kaffee wird mit Druck und Dampf behandelt um das Extrakt zu erhalten.
Gefriertrocknung: Kaffee wird tiefgefroren. Beim Auftauen wird das Wasser entzogen.
Durch die geringere thermische Belastung des Kaffees bleiben bei der aufwendigeren Gefriertrocknung mehr Aroma- und Geschmacksstoffe erhalten als bei der Sprühtrocknung.
Welche Faktoren beeinflußen die Stärke?
Die Stärke des Kaffees hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Einerseits haben Koffeingehalt und Röstgrad Einfluss auf die Stärke. Andererseits kommt es bei der Zubereitung auf die Art und Dosierung an.
Welcher Kaffee ist am mildesten?
Unser Kaffee Orgánico ist der Mildeste in unserem Sortiment. Er ist bekömmlich und überzeugt durch seine typische leichte und feine Säure.
Welcher Kaffee ist am stärksten?
Unser Espresso Italiano ist der Stärkste in unserem Sortiment. Er hat einen säurearmen und aromaintensiven Charakter. Sein italienische Espresso Röstung verleiht ihm eine kräftige Note.
Haben alle Kaffees gleich viel Koffein?
Nein. Robusta haben mehr Koffein als Arabica. Mit einem Koffeingehalt von 1,2 - 1,5 Prozent enthalten Arabica um 1 Prozent weniger Koffein als Robusta.
Nachhaltigkeit und Fairer Handel
Warum ist kontrolliert biologischer Anbau wichtig?
Biologischer Kaffeeanbau ist einerseits für das Ökosystem und andererseits für die Menschen wichtig. Im Gegensatz zum konventionellen Anbau verzichtet der kontrolliert biologische Anbau auf den Einsatz von Chemie. Dadurch bleibt die Bodenfruchtbarkeit sowie Biodiversität erhalten und es wird eine Umweltbelastung vermieden. Die Bäuerinnen und Bauern müssen nicht mit gesundheitsschädlichen Mitteln arbeiten.
Warum ist Fairer Handel wichtig?
Kaffee ist nach Erdöl das zweitwichtigste Welthandelsprodukt. Die Preise auf der Börse sind sehr unstabil und schwanken stark. In Zeiten niedriger Weltmarktpreise leben die Kaffeebäuerinnen und -bauern oft unter dem Existenzminimum. Viele müssen mit weniger als 2 Dollar pro Tag auskommen und sind mit vielfältigen Problemen konfrontiert. Erfahren Sie mehr über die Herausforderungen der kleinbäuerlichen Familien.
Warum kostet fair gehandelter Kaffee mehr?
Die Kaffeepreise am Weltmarkt liegen oft unter den Herstellungskosten. Bei fair gehandeltem Kaffee bekommen die Bäuerinnen und Bauern einen gesicherten Mindestpreis sowie zusätzliche Prämien. Diese Preise inklusive Prämien bedeuten stabile Einkommen und Sicherheit für die Kaffeebauernfamilien.
Wie kann ich sicher sein, dass es sich um fair gehandelten Kaffee handelt?
Fair gehandelter Kaffee der EZA Fairer Handel wir durch das Fairtrade-Gütesiegel ausgezeichnet. Eine unabhängige Kontrolle der Einhaltung der Fairtrade-Standards wird von FLO-Cert durchgeführt. Durch das Gütesiegel können Sie fair gehandelte Produkte erkennen.
Wie unterstützen wir die KaffeebäuerInnen und -bauern?
Die EZA Fairer Handel unterstützt Kaffeebauernfamilien mit:
- Finanzierung und Kreditvergabe für z.B. Ankauf von Land, Baumschulen, Verarbeitungsanlagen, etc.
- Zertifizierungen,
- Umstieg auf Bio-Landbau,
- soziale Projekte,
- jährliche Besuche in den Anbauländern und Einladungen nach Österreich.
Außerdem haben wir als Pilotimporteur von fair gehandeltem Kaffee und Mitbegründer von Fairtrade den Markt für Kleinbäuerinnen und -bauern in Österreich geöffnet.
Wieviel Geld kommt bei den Bäuerinnen und Bauern an?
Wir kaufen unseren Kaffee bei Kleinbauern-Organisationen. Die Bäuerinnen und Bauern bekommen zwischen 60 und 75 Prozent. Der Rest geht einerseits in Gemeinschaftsprojekte und dient zur Finanzierung der Organisationen (z.B. Personalkosten, Zertifizierungskosten,...)
Seit wann gibt es fair gehandelten Kaffee?
1976 brachte die EZA Fairer Handel den ersten alternativ gehandelten Kaffee in Österreich auf den Markt, der schon im darauffolgenden Jahr von den ersten Weltläden vertrieben wurde. Er kam von KleinproduzentInnen aus Guatemala. Von Beginn an wurde, neben den Aspekten des Fairen Handels, Wert auf hohe Bohnenqualität gelegt.
Meilensteine in der Fairen Kaffeegeschichte
Warum ist unser Kaffee so besonders?
- 100 Prozent aus Fairem Handel (Fairtrade-zertifiziert)
- ausschließlich reinsortige Arabica-Bohnen (100 Prozent)
- von Kleinbauern und –bäuerinnen aus den Hochlandregionen in Mexiko, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Peru, Uganda und Äthiopien
- sorgfältig und kontrolliert biologisch angebaut
- rückverfolgbar bis zu den ProduzentInnen-Organisationen
- demokratische Organisationsform: Kooperativen
- aluminiumfrei verpackt*
- schonend in Wirbelkammer oder Trommel geröstet
* 250 g und 1 kg Vakuum Packungen müssen aufgrund technischer Probleme (Weichpackungen) auf Aluminiumverbund umgestellt werden.
Wo kann ich EZA Kaffee kaufen?
Unsere Kaffees finden Sie in allen österreichischen Weltläden, im Lebensmitteleinzelhandel sowie in vielen Bioläden. Außerdem können Sie die gesamte Auswahl bequem und sicher in unserem Online-Webshop bestellen.
Lagerung und Zubereitung
Wie muss ich meinen Kaffee lagern?
Der Kaffee soll immer vor Luft, Licht, Wärme und Feuchtigkeit geschützt sein. Achtung! Kaffee nimmt Gerüche und Geschmäcker der Umgebung auf.
Wie lange ist Kaffee haltbar?
Kaffee sollte möglichst frisch konsumiert werden. Deshalb verpacken wir unsere Kaffees mit Aromaventilen, die eine frische von rund 18 Monaten garantieren. Jedoch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Packung geöffnet wird. Danach sollte der Kaffee luftdicht verschlossen und so schnell wie möglich genossen werden.
Welche Zubereitung ist die Bekömmlichste?
Der Faktor Zeit ist entscheidend. Der Kontakt von Wasser und Kaffeepulver sollte nicht zu lange sein, sonst werden Bitter- und Gerbstoffe herausgelöst. Zubereitungen mit kurzer Kontaktzeit wie beispielsweise Espresso sind bekömmlicher und magenfreundlicher als Filterkaffee.
Welcher Mahlgrad ist für welche Kaffeemaschine geeignet?
Je länger der Kaffee zieht (Kontakt von Wasser und Kaffeepulver), desto gröber darf der Kaffee gemahlen sein. Wird der Kaffee bitter und stark, ist der Kaffee zu fein - ist er leicht und wässerig ist er zu grob gemahlen. Beispielsweise wird für die Espressokanne feinerer Mahlgrad als für French Press verwendet. Um die richtige Feinheit zu finden, sollte ein bisschen experimentiert werden.
Warum schmeckt mein Kaffee bitter?
- Zu heißes Wasser
- Zu viel Kaffeepulver
- Zu lange extrahiert (gezogen).
Warum hat mein Kaffee wenig Aroma?
Die kann verschiedene Ursachen haben:
- falsche Lagerung (z.B. Verpackung offen gelassen)
- vor zu langer Zeit gemahlen
- vor zu langer Zeit geröstet
- zu wenig Kaffeepulver verwendet
- zu grob gemahlen
- zu kaltes Wasser
- zu hartes Wasser
Warum schmeckt mein Kaffee sauer?
Kaffee kann aus verschiedenen Gründen sauer schmecken.
- Die Bohnen sind zu schnell und hell geröstet.
- Der Mahlgrad ist zu grob.
- Das Aufbrühwasser ist zu kalt.
- Der Kaffee steht nach dem Zubereiten zu lange.
- Der pH-Wert des Wassers ist unter 7,0.
Warum hat mein Kaffee Beigeschmack?
Kaffee nimmt Gerüche und Geschmäcker der Umgebung auf. Genuss ohne fremden Geschmack bedingt ordentlich gelagerten Kaffee und eine saubere Kaffeemaschine.
Was ist der Unterschied von Espresso und Kaffee?
Espresso ist länger geröstet als normaler Kaffee. Während der Röstung baut der Kaffee Säure ab. Dadurch ist Espresso bekömmlicher. Der Mahlgrad von Espresso soll feiner sein als der von normalem Kaffee. Bei Espresso gießen Sie heißes Wasser kurz und mit Druck auf das Kaffeepulver. Dadurch entsteht die Crema.
Kaffee und Gesundheit
Warum bekomme ich von Kaffee Sodbrennen?
Verantwortlich fürs Sodbrennen im Zusammenhang mit Kaffeegenuss ist häufig die Chlorogensäure. Dieser Naturstoff kommt in zahlreichen Pflanzen vor. Langsame geröstet baut Kaffee mehr Säure ab als schnell. Robusta-Sorten haben rund ein Viertel mehr Chlorogensäure als Arabica.
Was ist Koffein?
Koffein ist ein Alkaloid. Das bedeutet, dass es auf den Mensch eine Wirkung hat. 30-45 Minuten nach dem Genuss eines Kaffees wirkt Koffein im Körper und verbleibt rund vier Stunden im Körper.
Wussten Sie, dass Koffein von der Pflanze zum Schutz produziert wird.
Welche Wirkung hat Koffein?
Seine Wirkung wird als anregend stimulierend auf die Psyche beschrieben. Koffein soll gering dosiert die Konzentration verbessern und Müdigkeit beseitigen. Wird viel Koffein konsumiert wirkt es sich auf das Herz-Kreislaufsystem aus. Das Herz schlägt schneller und kräftiger. Der Blutdruck kann bei Menschen, die kein Koffein gewöhnt sind, leicht steigen. Zu viel kann zu Unruhe und Schlaflosigkeit führen.
Wieviel Koffein hat Kaffee?
Kaffee hat unterschiedlich viel Koffein. Arabica Sorten (1,2%) haben weniger als Robusta (2,2%). Röstung, Mahlgrad, Dauer der Extraktion und Temperatur wirken sich auf die Stärke aus.