Fragen zu Kakao und Schokolade
Antworten zu häufig gestellten Fragen
Anbau, Ernte und Verarbeitung
Wo wird Kakao angebaut?
Der Kakaobaum kommt ursprünglich aus dem tropischen Amerika. Sein Hauptanbaugebiet liegt daher rund um den Äquator. Rund ein Drittel der weltweiten Kakaoproduktion stammt aus der Elfenbeinküste. Weitere wichtige Anbauländer sind Ghana, Indonesien und Kamerun.
Welche Kakaosorten gibt es?
Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Sorten: Criollo und Forastero. Eine dritte Sorte, Trinitario, entstand aus der Kreuzung dieser beiden Sorten. Forastero macht über 80 % des weltweiten Anbaus aus. Er ist ertragreicher und widerstandsfähiger. Für Schokoladen der EZA Fairer Handel kommen sowohl Forastero, Criollo als auch Trinitario Kakaos zum Einsatz.
Wie wird Kakao zu Schokolade?
Die fermentierten, getrockneten und gereinigten Bohnen werden von den Kooperativen an die Schokoladeverarbeiter geschickt. Dort werden sie gleich noch mal gesäubert, zerkleinert und die Schale entfernt. Danach werden die zerteilten Bohnen gemahlen. Daraus entsteht die Kakaomasse. Durch Druck und Wärme werden daraus zwei Produkte: wertvolle Kakaobutter und Kakaopresskuchen (aus dem Kakaopulver entsteht).
Gemeinsam mit Zucker und Milchpulver werden jetzt Kakaomasse und -butter verrührt. Dieser Prozess wird conchieren genannt. Je länger conchiert wird, desto feiner ist die Qualität der Schokolade. Die Schokoladen der EZA Fairer Handel werden deutlich länger conchiert als herkömmliche Schokoladen. Das sorgt für besonderen Schmelz. Auf Emulgatoren wie Sojalezithin wird verzichtet. Nach dem Conchieren wird die Schokomasse in Formen gegossen und gekühlt.
Was bedeutet conchieren?
Conchieren ist die letzte Veredelung der Kakaomasse. Durch Kneten in den Conchen (span. „concha“ = Muschel) wird die Masse flüssig. Dabei reduziert sich der Feuchtigkeitsgehalt und es legt sich ein Film aus Kakaobutter um die Feststoffteilchen. Dadurch schmilzt die Schokolade angenehm auf der Zunge. Beim Conchieren wird außerdem die Temperatur der Kakaomasse verändert. Die erwünschten Aromen können sich dadurch entfalten.
Wie wird weiße Schokolade gemacht?
Weiße Schokolade enthält keine Kakaomasse. Nur helle Kakaobutter kommt zusammen mit anderen Zutaten wie Zucker und Milchpulver zum Einsatz.
Nachhaltigkeit und Fairer Handel
Warum ist kontrolliert biologischer Anbau wichtig?
Biologischer Kakaoanbau ist einerseits für die Natur und andererseits für die Menschen wichtig. Im Gegensatz zum konventionellen Anbau verzichtet der kontrolliert biologische Anbau auf den Einsatz von Chemie.
- Dadurch leben die Bäuerinnen und Bauern in einer gesünderen Umwelt und müssen nicht mit gefährlichen Chemikalien hantieren.
- Konsumentinnen und Konsumenten freuen sich über unbelastete Kakaoprodukte.
- Bodenfruchtbarkeit und die biologische Vielfalt werden erhalten.
Warum ist Fairer Handel wichtig?
Kakaoanbau ist für über 5,5 Millionen Bauern und Bäuerinnen in Lateinamerika, Afrika und Asiens Haupteinnahmequelle und Grundlage für den Lebensunterhalt von rund 14 Millionen Menschen. Vor allem Kleinbauern und -bäuerinnen haben gegen die hohe Marktkonzentration in der globalen Wertschöpfungskette das Nachsehen. Acht Händler und Vermahler von Kakao kontrollieren 75 % des Welthandels. Die sechs größten Schokoladefirmen haben einen Marktanteil von rund 40 %. Die größten Umsätze erzielen Mars, Mondelēz, Nestlé und Ferrero. Diese Konzentration schwächt die Position der Bäuerinnen und Bauern im Süden.
Mit Kakao wird an den Börsen in London und New York gehandelt und spekuliert. Oft liegen die Preise für den wertvollen Rohstoff sogar unter den Produktionskosten. Darunter leiden vor allem Millionen von Kleinbauernfamilien, die ihr Einkommen aus dem Anbau und Verkauf von Kakao beziehen. Deshalb ist Fairer Handel wichtig!
Sie möchten mehr über das Ungleichgewicht in Wertschöpfungsketten und was man dagegen tun kann erfahren. Hier gehts zum mehr Informationen und zum Video "Who's got the power?".
Warum kostet fair gehandelter Kakao mehr?
Die Kakaopreise am Weltmarkt liegen oft unter den Herstellungskosten. Bei fair gehandeltem Kakao bekommen die Bäuerinnen und Bauern einen gesicherten Mindestpreis sowie zusätzliche Prämien. Diese Preise inklusive Prämien bedeuten stabilere Einkommen und mehr Sicherheit für die Kakaobauernfamilien.
Was bietet der Faire Handel bei EZA Schokoladen?
- garantierter Mindestpreis von 2.400 US $ für eine Tonne konventionellen Rohkakao (gemäß FAIRTRADE Schema)
- garantierter Mindestpreis von 2.700 US $ für eine Tonne Bio-Rohkakao (gemäß FAIRTRADE Schema)
- liegt der Weltmarktpreis über dem Basispreis, so gilt der Weltmarktpreis als Referenz
- Prämie von 240 US $ (gemäß FAIRTRADE Schema)
- Bei EZA-Schokoladen kommen zusätzliche Qualitätszuschläge - je nach Provenienz und Qualität - zum Tragen
- Vorfinanzierungen auf ProduzentInnenwunsch
- Langfristige Handelsbeziehungen
- Keine ausbeuterische Kinderarbeit
- Informationen zu den Partnerorganisationen, deren Rohstoffe verarbeitet werden.
- Direkte Begegnungen mit VertreterInnen unserer HandelspartnerInnen
- Transparenter Handel und Rückverfolgbarkeit der Produktionsketten bis zum Ursprung
- keine Vermischung von fair gehandeltem und nicht fair gehandeltem Kakao und Zucker bei der Schokoladenherstellung
Was passiert mit den Prämien aus Fairem Handel?
Über die zusätzlichen Prämiengelder aus Fairem Handel bestimmen die Mitglieder der Genossenschaften gemeinsam in einem demokratischen Prozess. Die Entscheidungen sind deshalb auf die Bedürfnisse der Beteiligten und ihrer Organisation abgestimmt.
Im Falle von Kakao werden im FAIRTRADE-System mehr als ein Drittel der Prämiengelder für die Fortbildung der Kleinbäuerinnen und -bauern verwendet. Ein Drittel wird direkt an die Bauernfamilien ausgeschüttet, um unter anderem bessere Qualitäten zu honorieren.
Der Rest fließt in gemeinschaftliche Anschaffungen von landwirtschaftlichem Gerät und Betriebsmittel, den Bau von Gemeinschaftszentren und in die Verbesserung der Infrastruktur, die oftmals nicht nur den Mitgliedern, sondern der gesamten Gemeinde zugute kommt.
Die Zahlungen an die Kakaogenossenschaften liegen bei EZA-Schokoladen über den vom FAIRTRADE-Schema vorgeschriebenen Preisen.
Wie kann ich sicher sein, dass es sich um fair gehandelten Kakao handelt?
Fair gehandelter Kakao und Schokolade der EZA Fairer Handel wir durch das FAIRTRADE-Gütesiegel ausgezeichnet. Eine unabhängige Kontrolle der Einhaltung der FAIRTRADE-Standards wird von FLO-Cert durchgeführt.
Wir als EZA gehen nicht den Weg der Massenbilanzierung/des Mengenausgleichs wie ihn andere FAIRTRADE-Lizenznehmer eingeschlagen haben, sondern können die physische Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe Kakao und Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen gewährleisten. Bei der Herstellung unserer Schokoladen werden die fair gehandelten Rohstoffe strikt getrennt von nicht fair gehandelten Rohstoffen verarbeitet. Die Partnerorganisationen, die die fair gehandelten Zutaten der EZA-Schokoladen produzieren, werden auf der EZA-Webseite transparent dargestellt.
Was bedeutet Mengenausgleich oder Massenbilanzierung?
Mengenausgleich bzw. Massenbilanzierung bei Schokoladen mit dem FAIRTRADE Gütesiegel bedeutet, dass nicht fair gehandelter und fair gehandelter Kakao gemeinsam weiterverarbeitet werden können (selbes Prinzip wie bei Ökostrom). Die Rückverfolgbarkeit des fair gehandelten Kakaos ist indirekt gewährleistet.
Aus Sicht der ProduzentInnen, die hohe Standards für ihre Kooperativen erfüllen müssen, ist es wichtig, dass sie einen maximalen Anteil ihrer Ernte zu FAIRTRADE Bedingungen verkaufen können, damit sich ihr Aufwand lohnt und sich ihre Lebensbedingungen verbessern. Denn je höher dieser Anteil ist, umso mehr profitieren sie von höheren Preisen und Prämienzahlungen.
Aus Sicht der Hersteller vereinfacht die Möglichkeit des Mengenausgleichs die Produktion, da die fair gehandelten Rohstoffe nicht getrennt verarbeitet werden müssen. Das ist auch kostengünstiger.
Für KonsumentInnen sind die unterschiedlichen Verarbeitungsprozesse (mit oder ohne Mengenausgleich) am FAIRTRADE-Gütesiegel selbst nicht ablesbar. Das kann zu einer Verunsicherung von VerbraucherInnen führen und erhöht gleichzeitg den Wettbewerbs- und Differenzierungsdruck derer, die ohne Mengenausgleich arbeiten. Ob es sich um ein Produkt mit Mengenausgleich handelt, muss auf der Rückseite der Verpackung vermerkt sein.
Wir als EZA gehen nicht den Weg der Massenbilanzierung/des Mengenausgleichs wie ihn andere FAIRTRADE-Lizenznehmer eingeschlagen haben. Die physische Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe Kakao und Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen ist gewährleisten.
Bei der Herstellung werden die fair gehandelten Rohstoffe strikt getrennt von nicht fair gehandelten Rohstoffen verarbeitet. Die hohe Qualität des fair gehandelten Kakaos und Rohrzuckers ist in unseren Schokoladen enthalten. Die Partnerorganisationen, die die fair gehandelten Zutaten der EZA-Schokoladen produzieren, werden darüber hinaus auf der EZA-Webseite transparent dargestellt.
Wie unterstützen wir die KakaobäuerInnen und -bauern?
Die EZA Fairer Handel bietet organisierten Kleinbäuerinnen und -bauern wirksame Alternativen zum konventionellen Handel. Im Schokoladenbereich arbeiten wir dabei mit anderen Pionierorganisationen des Fairen Handels eng zusammen.
Basis für eine faire Handelspartnerschaft:
- verlässliche und langfristige Handelsbeziehungen,
- Vorauszahlungen auf die Ernte,
- höhere Preise für ihr Produkt und Absicherung in Zeiten niedriger Weltmarktpreise durch den FAIRTRADE-Mindestpreis, sowie
- Prämien (für besondere Qualität, biologischen Anbau und soziale Projekte)
- VertreterInnen von EZA HandelspartnerInnen erhalten die Möglichkeit, aus erster Hand über ihre Arbeit zu berichten.
Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie hier.
Seit wann gibt es fair gehandelte Schokolade?
MASCAO ist die erste fair gehandelte Schokolade der Welt. 1991 lanciert wurde sie zum Beispiel für Viele. MASCAO ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit europäischer Pionierorganisationen des Fairen Handels, darunter die EZA, sowie Partnerorganisationen aus Bolivien und den Philippinen und einem innovativen Schweizer Schokoladehersteller. Der Name MASCAO ist aus den damaligen Hauptzutaten inspiriert: MAScobadozucker und caCAO. Heute enthält MASCAO neben wertvollem Kakao aus Lateinamerika Rohrzucker aus Paraguay und/oder Mascobado Vollrohrzucker aus den Philippinen.
Was zeichnet unsere Schokoladen aus?
- Transparent - fair gehandelte Zutaten rückverfolgbar bis zu den Ursprungskooperativen
- Kakao und Rohrzucker von Kleinbäuerinnen und -bauern kultiviert
- kontrolliert biologisch (Mascao, Sonrisa, Companera, sowie Mehrheit der Fairetta Riegel)
- FAIRTRADE-zertifiziert, unabhängig kontrolliert
- Sorgfältig verarbeitet - reine Kakaobutter - kein Soja-Lezithin - besonders lange conchiert
- keine Vermischung von fair gehandeltem Kakao und Rohrzucker mit nicht fair gehandeltem Kakao und Zucker bei der Schokoladenherstellung
- aluminiumfrei verpackt
Wo kann ich EZA Schokolade kaufen?
Unsere Schokoladen finden Sie in allen österreichischen Weltläden, im Lebensmitteleinzelhandel sowie in vielen Bioläden. Sie erkennen EZA-Schokoladen am orangen EZA-Logo. Außerdem können Sie die gesamte Auswahl in unserem Online-Webshop bestellen.