Build Back Fairer
Für den Aufbau einer zukunftsfähigen Wirtschaft
Am 8. Mai, dem Internationalen Fair Trade Tag, verweisen wir gemeinsam mit AkteurInnen des Fairen Handels in zahlreichen Ländern der Welt auf die Dringlichkeit eines menschen- und klimagerechten Umbaus von Wirtschaft und Handel. Ein "Weiter wie bisher" verunmöglicht den sozial-ökologischen Wandel unserer Gesellschaften. Die Forderung angesichts der Pandemie und ihrer Folgen: "Build Back Fairer".
Das Video "Build Back Fairer" der WFTO erklärt, warum es einen Wandel braucht und was zu tun ist:
Wir wissen schon lange, dass die Art und Weise, wie Handel funktioniert, in die falsche Richtung geht. Unsere Handelsstrukturen und -praktiken sind so gestaltet, dass die Mächtigsten davon profitieren. Eine kleine Anzahl von Marken und HändlerInnen hat die Macht in den Lieferketten und bestimmt die Bedingungen des internationalen Handels. Gleichzeitig sind Kleinbauern und -bäuerinnen, HandwerkerInnen und ArbeiterInnen der Ausbeutung ausgeliefert und kämpfen um existenzsichernde Einkommen und Löhne.
Seit COVID-19 wurde alles noch schlimmer. Märkte wurden geschlossen, Verschiffungen gestoppt und Aufträge storniert. Es waren Kleinbauern und -bäuerinnen, HandwerkerInnen und ArbeiterInnen, die am meisten darunter zu leiden hatten. Die COVID-19-Krise hat gezeigt, dass die Zerstörung der Natur, die Abholzung und die Klima- und Gesundheitskrise miteinander zusammenhängen. All diesen Krisen liegt die Ausbeutung von Mensch und Natur zugrunde. Wir können nicht zur alten Realtität zurückkehren. Es braucht einen Wandel, einen faireren Wiederaufbau.
Welchen Wandel brauchen wir?
- Statt Freihandel und Neoliberalismus: Fairer Handel muss auf die politische Agenda
- Statt wachsende Ungleichheit: Eine Reduktion der Ungleichheiten zwischen Nord und Süd, Reich und Arm, Frauen und Männern, KleinproduzentInnen und Konzernen
- Statt der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen unseres Planeten brauchen wir ein Modell für Wirtschaft und Landwirtschaft, das die planetarischen Grenzen berücksichtigt.
- Statt des Machtungleichgewichts in Lieferketten braucht es mehr Demokratie in der Wirtschaft, sodass auch KleinproduzentInnen, HandwerkerInnen und ArbeiterInnen eine starke Stimme haben.
Wie kommen wir dahin?
Das empfehlen wir unseren Regierungen:
- SCHÜTZEN: Die Gesundheit und das Wohlergehen der Bäuerinnen und Bauern, der HandwerkerInnen und ArbeiterInnen müssen an erster Stelle stehen.
- NEU STARTEN: Förderprogramme und Konjunkturpakte müssen an die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht von Unternehmen und an ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz gebunden sein.
- UMGESTALTEN: Die Spielregeln müssen dahingehend verändert werden, dass Unternehmen Mensch und Natur vor Profitinteressen stellen
- RESSOURCEN FAIR VERTEILEN: Nachhaltiger Konsum soll durch steuerliche Anreize und nachhaltige öffentliche Beschaffung gefördert werden.
Mehr dazu unter: Positionspapier Build Back Fairer
Weltladentag: Fair. Macht. Frauen. Stark.
Unter dem Motto "Fair. Macht. Frauen. Stark." legen die Weltläden Österreichs am 8. Mai ihren Fokus anlässlich des Internationalen Fair Trade Tages auf die tragende Rolle von Frauen im Fairen Handel: Als interessierte Kundinnen, engagierte Mitarbeiterinnen in Weltläden und Importorganisationen, als Leiterinnen zahlreicher Partnerorganisationen im Globalen Süden, als fähige Produzentinnen einer großen Produktvielfalt.
Faire Produktions- und Handelsbedingungen stärken Frauen am Beginn der Lieferkette. Sie sind ein Beitrag zu Geschlechtergerechtigkeit und damit wesentlich für den Aufbau einer faireren Wirtschaft.
Exemplarisch porträtieren wir Frauen aus dem Globalen Süden, die in unseren Partnerorganisationen und durch Fairen Handel dabei unterstützt werden, dass sie ihr Leben selbstbestimmter gestalten können.