Partnerbeschreibung

ISUNA
Handbemalte Hochbrandkeramik aus Südafrika
Südafrika ist ein multikulturelles Land mit unterschiedlichen Sprachen, Religionen und Hautfarben. Deshalb wird das Land auch als "Regenbogennation" bezeichnet. Doch das Zusammenleben der unterschiedlichen Ethnien verlief nicht immer konfliktfrei.
Erst 1994 endete die Apartheid durch einen demokratischen Regierungswechsel. Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, der 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft war, prägte das Land wie kein anderer. Er setzte sich gegen die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung ein und versuchte, die Gesellschaft auf friedlichem Weg zu verändern. Die Wirtschaft entwickelt sich gut, die Lebensbedingungen zahlreicher schwarzer und farbiger Menschen haben sich seit Abschaffung des Apartheidsystems verbessert. Vollständig aufgebrochen sind die sozialen Unterschiede jedoch bis heute nicht.
Vielerorts wurden Häuser, Schulen und Kliniken gebaut. Unzählige Haushalte wurden an die Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung angeschlossen. Nichtsdestotrotz wächst die Kluft zwischen Arm und Reich, die immer noch weitgehend zwischen Schwarz und Weiß verläuft. Südafrika hat eine der ungleichsten Einkommensverteilungen der Welt. Diese Tatsache ist auf mehrere Gründe zurückzuführen: So beträgt die Arbeitslosigkeit um die 25% (regional bis zu 70%), betroffen sind vor allem schwarze Jugendliche (Jugendarbeitslosigkeit über 50%). Besonders schwierig ist die Lage in den „Homelands“ und „Townships“, den Siedlungen, die den Schwarzen zur Zeit der Apartheid zugewiesen wurden. Einwohnerzahlen von Townships lassen sich nur schwer fassen. Die Siedlungen liegen meist an den Stadträndern. Hohe Kriminalität, große Armut, Hunger, Krankheit und schlechte Behausungen werden in den Townships vermutet. Auf einige trifft das auch zu, in anderen hat sich die Lage hingegen verbessert. Die Arbeitslosenrate in den Townships liegt derzeit bei rund 40%, formale Arbeitsplätze sind die absolute Ausnahme.
EZA-Partner seit 2015
Partnercode 50
"Gerade vor dem Hintergrund der Diskussion um die aktuelle Situation aller Flüchtlinge weltweit, speziell aber derer aus Afrika in Richtung Europa, halten wir dieses Engagement für ein sehr sinnvolles im Kontext, Menschen die Möglichkeit zu schaffen, in ihren Ursprungsländern zu bleiben und sich und ihre Familien von ihrer Hände Arbeit und ihren Talenten mit Würde zu ernähren, ohne dabei in die Situation zu geraten, nach ausweglosen Alternativen zu suchen."
Quellen: Hans-Uli und Christina Strohm, Geschäftsführer ISUNA, 2015
ISUNA
ISUNA wurde 2002 als Herstellungsbetrieb für Solarpanele für die Versorgung der BewohnerInnen in den Townships gegründet. 2004 erfolgt die Umstellung auf die Herstellung von Keramik mit damals zwei Angestellten. 2010 musste der bisherige Eigentümer aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Ein deutsches Ehepaar – Bekannte des Gründers von ISUNA – übernehmen den Betrieb und bauen ihn nach dem Vorbild eines Fair-Handels-Unternehmens um. Das Ehepaar engagiert sich auch im Rahmen des von ihnen gegründeten Vereins „share for life e. V.“ für die Schulbildung afrikanischer Kinder. Heute firmiert ISUNA unter dem Namen ISUNA South African Arts and Crafts.
Hauptziel ist der Erhalt und die Schaffung neuer, sicherer Arbeitsplätze für künstlerisch begabte Personen aus den Townships von Kapstadt durch die Herstellung hochqualitativer, künstlerisch gestalteter Keramik und deren Verkauf im In- und Ausland.
Weitere soziale Ziele von ISUNA sind:
- entsprechende (faire) Löhne und verlässliche Lohnzahlungen;
- Organisation von Kreativ-Workshops in den Townships von Kapstadt;
- finanzielle Unterstützung der HIV/AIDS-Stiftung HOPE in Kapstadt;
Bei ISUNA handelt es sich um einen Produktionsbetrieb mit 14 MitarbeiterInnen, die die Keramik von Hand bemalen, wobei jedes Stück als Unikat gestaltet und von Hand signiert wird. Zwei ehemals freischaffende KünsterInnen konnten 2015 aufgrund der Kooperation mit und Bestellungen von EZA Fairer Handel fix übernommen werden.
Die ProduzentInnen
Die Angestellten – zehn Männer und vier Frauen – stammen aus den Townships Kapstadts und sind zwischen 25 und 52 Jahre alt. Sie beziehen ihr gesamtes Einkommen über ihre Arbeit bei ISUNA. Die künstlerische Gestaltung von hochwertigen Keramikprodukten ist die Hauptaufgabe der MitarbeiterInnen. Die bemalte und handsignierte Keramik wird mit 1200° Grad gebrannt und entspricht höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Die Keramikprodukte sind für die Spülmaschinen und Mikrowellen geeignet. Zwei der 14 Angestellten arbeiten bereits seit acht Jahren für ISUNA. Durch den konsequenten Ausbau ISUNAs als Keramikwerkstätte mit höchsten Qualitätsansprüchen, hohen sozialen Standards und der Ausrichtung auf den Fair-Handels-Markt konnte die Anzahl der Angestellten von zwei auf aktuell 14 Personen aufgestockt werden. Geleitet wird die Werkstatt von Neo Moathodi, einer 52jährigen Frau.
Die handbemalten Keramikprodukte von ISUNA sind über EZA und Weltläden erhältlich.
Weitere Informationen:
Quellen: PK-Vorlage ISUNA 03/15, EFTA Organizational Profile 03/18, EFTA FT Compliance Form 03/18, www.isuna.de, Zsf. Geschichte 09/2015; (EZA, akt. Jul. 2018)
Vorteile des Fairen Handels
Die Angestellten von ISUNA profitieren durch:
- sichere Arbeitsplätze und fixe Arbeitsverträge
- faire Entlohnung
- familiäres Arbeitsumfeld und kooperative Zusammenarbeit innerhalb des Teams
- regelmäßige Arbeitszeiten und Abgeltung geleisteter Überstunden
- Fortzahlung des Lohns im Krankheitsfall
- bezahlten Urlaub
- Bonuszahlungen zu speziellen Anlässen und Auftragsbezogen
- Geburtstagsgeld
- Fahrtgeld (Zuschuss zum Lohn)
- kostenlose Verpflegung / Imbiss in den Arbeitspausen (Kaffee, Getränke, Brot, Aufstriche)
- Betriebsausflüge
- regelmäßige Schulungen durch externe Fachkräfte
- Arbeitslosenversicherung