Klimawandel trifft EZA PartnerInnen
Peru ist von den heftigsten Regenfällen und Überschwemmungen betroffen - direkte Folge des Klimawandels.
Der Grund dafür liegt in einer ungewöhnlichen Erwärmung des „El Niño“-Stroms vor der Küste Perus. Die Meeresströmung ist um 7°C (!) wärmer als gewöhnlich. Dadurch verdunstet viel Wasser, das dann als Regen in Regionen niedergeht, wo es normalerweise nicht regnet wie z. B. in der Hauptstadt Lima oder für massive Überschwemmungen sorgt (z. B. in der Provinz Piura).
Besonders betroffen ist die Region am Pazifik, aber auch der Norden: Provinzen Piura, Chiclayo, Tumbes.
Nach einem Winter der alle Kälterekorde brach (und tausende Alpakas, Lebensgrundlage für viele HandwerkspartnerInnen erfrieren liess) sind auch diesmal wieder Partnerorganisationen der EZA von diesen Folgen des Klimawandels betroffen.
Hier eine kurze Zusammenfassung, wie wir sie von unseren Partnern bekommen haben:
Norandino – Region Piura:
Der Hauptfluss Piura verursacht massive Überschwemmungen, von denen auch unsere Partner / Kaffee- und KakaoproduzentInnen betroffen sind. 40.000 Menschen wurden obdachlos, 400.000 sind von den Auswirkungen der Überschwemmungen betroffen.
Die Stadt Piura steht unter Wasser, Brücken, Straßen und Wohnhäuser wurden von den Fluten zerstört.
Norandino hat gemeinsam mit der NGO Progreso eine nationale und internationale Hilfskampagne gestartet – siehe auch Video unter folgendem Link https://www.youtube.com/watch?v=0C56EwkHM9o.
Einzig positive Nachricht von Santiago Paz: „Wir verzeichnen Schäden auf den Kaffee- und Kakaoparzellen, aber bis jetzt halten sich diese in Grenzen. Aus diesem Grund hoffen wir, dass unsere Ernteprognose halten wird, und wir unseren Verpflichtungen werden nachkommen können. Der geplante zeitlichen Ablauf unserer Lieferungen bleibt aufrecht.“
UNICAFEC – Region San Ignacio:
Die Schäden in der Region San Ignacio halten sich zum Glück in Grenzen. Noch beschränken sich die Schäden auf Einzelfälle, aber die Gefahr ist noch nicht gebannt, denn die Regenfälle setzen immer wieder ein. Für unsere Partner in San Ignacio bedeuten die ungewöhnlichen Regenfälle vor allem eine Gefahr für das Auftreten von Schädlingen und Krankheiten, die die Kaffeepflanzen befallen, und damit Einfluss auf die nächste Kaffeeernte haben können.
Alfredo Alarcón schreibt: „DANKE für eure Nachfrage und die Sorge um unsere Mitglieder aufgrund der aktuellen schwierigen Situation in unserem Land, die vor allem die Region im Norden betrifft. Viele Familien haben dort alles verloren, große Teile ihrer Ernte, Brücken, Straßen und andere Infrastruktur. In unserer Region San Ignacio sind die Schäden noch überschaubar, doch auch wir fürchten um unsere Ernten, wenn sich die Situation nicht bald bessert!“
CIAP / Intercrafts – Lima & Region Chulucana:
Einzelne Mitglieder von CIAP in Lima sind direkt betroffen, wurden von der Umwelt für mehr als eine Woche abgeschnitten, mussten oft ohne Versorgung in ihren Häusern ausharren, wieder andere haben den Verlust oder massive Schäden ihrer Häuser zu ertragen. Besonders schlimm ist die Situation der Cholucana-ProduzentInnen in der Region Piura. CIAP engagiert sich in der Katastrophenhilfe und sammelt ebenfalls Geld für die Versorgung der betroffenen ProduzentInnen und ihrer Angehörigen.
César Caballero: „Es ist absolut unglaublich. Ich habe mein ganzes Leben in Lima verbracht, aber das hat es bisher noch nicht gegeben! (…) Jetzt hat sich die Situation wieder etwas beruhigt. Wir prüfen wie wir unseren betroffenen Mitgliedern helfen können…“
Seitens der EZA wurde angeboten Maßnahmen des Wiederaufbaus bei Vorlage konkreter Projekte durch eine Spendensammlung zu unterstützen. Bisher haben wir aber noch keinen konkreten Projektantrag erhalten.
Leider müssen wieder einmal jene unter den Folgen des Klimawandels leiden, die wohl nur wenig dazu beigetragen haben! EZA-Partnerorganisationen sind immer öfter mit den verheerenden Folgen konfrontiert.
Gleichzeitig tönt es aus einer jener Nation, die zu den Hauptverursachern des Klimawandels zählt, dass der Klimawandel eine Erfindung der Chinesen sei, um die USA in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zu hemmen (Donald Trump, Twitter 6.11.2012), wichtige Gesetze zum Gegensteuern werden gerade revidiert.