Partnerbeschreibung

MEACCE
Bio-Kaffee aus Uganda
Uganda liegt nördlich des Viktoriasees und zählt über 45 Millionen Einwohner:innen. Das ostafrikanische Land belegt auf dem Index der menschlichen Entwicklung nur Platz 166 von 191 Ländern und gehört damit laut UNO zu den am wenigsten entwickelten Ländern. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als 2 US-Dollar pro Tag. Uganda exportiert vor allem landwirtschaftliche Produkte (80% der Gesamtexporte). Kaffee ist mit 22 Prozent das wichtigste Exportgut und Einkommensquelle. Uganda ist nach Äthiopien der zweitgrößte Kaffeeexporteur Afrikas und der achtgrößte weltweit. Es war das erste Land der Region, das Anfang der 1990er Jahre auf Druck von IWF und Weltbank seine Wirtschaft nachhaltig liberalisierte.
Kaffee ist eine empfindliche Pflanze, die bei Klimaveränderungen sehr anfällig für Krankheiten wird. In dem USAID-Bericht wird Kaffee als die anfälligste Nutzpflanze in Uganda bezeichnet. Vor allem ein Temperaturanstieg macht dem Arabica-Kaffee zu schaffen und wirkt sich negativ auf die Produktivität aus. Weniger Kaffee bedeutet weniger Einkommen für die Bäuerinnen und Bauern. Steigende Temperaturen, schwankende Niederschlagsmuster und zunehmende Wetterextreme wie Dürren und Stürme bedrohen die landwirtschaftlichen Erträge. Erdrutsche blockieren nicht nur Straßen, sondern gefährden das Leben der Bäuerinnen und Bauern in der Region. Besonders betroffen sind diejenigen, die stark von ihren Ernten abhängig sind. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern an den Hängen des Mt. Elgon im Osten Ugandas leben abgelegen. Die Anbindung an die Hauptstadt und damit an in- und ausländische Märkte ist schlecht. Ein stabiler Lebensunterhalt ist hier nicht leicht zu erwirtschaften.Die fruchtbaren Hänge des Mt. Elgon bieten den Menschen die Möglichkeit, qualitativ hochwertigen Kaffee anzubauen. Der Zugang zu den internationalen Märkten ist für die einzelnen Bäuerinnen und Bauern ohne Unterstützung und Zusammenschluss sehr schwierig. Diese bietet ihnen die Mt. Elgon Agroforestry Communities Cooperative Enterprise Ltd. Sie wurde als Nachfolgeorganisation der ehemaligen EZA-Partnerorganisation Gumutindo gegründet und bietet Unterstützung und Vermarktung für zwölf der ehemalige Mitgliedskooperativen.
EZA-Partner seit 2018
"Unser Ziel ist es, die Lebensbedingungen und die Gemeinschaften unserer Mitglieder dauerhaft zu verbessern, indem wir ihre agroforstwirtschaftlichen Produkte wie Kaffee (...) auf nachhaltigen Märkten vermarkten, um so sozial und wirtschaftlich gestärkte Gemeinschaften und eine vielfältige Umwelt zu fördern."
Quelle: MEACCE Human Resource Policy
MEACCE
MEACCE unterstützt die Mitgliedskooperativen und ihre Mitglieder bei Produktion, Qualitätssicherung, Verarbeitung und Export. Der Dachverband bietet über 3000 Bäuerinnen und Bauern die Möglichkeit, ihren Kaffee zu besseren Preisen zu vermarkten. Nach dem Zusammenbruch der Kaffeekooperative Gumutindo im Jahr 2015 schlossen sie sich 2017 zusammen und gründeten die Mt Elgon Agroforestry Communities Cooperative Enterprise Ltd (MEACCE). Auf Basis der Erfahrungen der Vorgängerorganisation wurden Entscheidungsprozesse umstrukturiert und kollektive Verantwortung geschaffen. Oberstes Entscheidungsgremium ist die Generalversammlung. Der fünfköpfige Vorstand wird alle zwei Jahre neu gewählt. Bei der Gründung wurde MEACCE von Mountain Harvest und Lutheran World Relief unterstützt. Seitdem ist die Organisation stark gewachsen. Mit einer Steigerung der Mitarbeiter:innen von 4 im Jahr 2019 auf mittlerweile knapp 30 schafft die Organisation Arbeitsplätze in einer Region, in der es nur wenige Möglichkeiten zur Erwerbstätigkeit gibt. Zusätzlich werden 130 Saisonarbeiter:innen temporär beschäftigt. Allesamt Frauen, die vor allem den Kaffee von Hand auslesen und sortieren. Auch die Umsätze der letzten Jahre sind gewachsen, aktuell werden neue Kund:innen für den qualitativ hochwertigen Kaffee gesucht.
Durch viele „Micro Washing“-Anlagen, in denen der Kaffee entpulpt und gewaschen wird, hat sich die Qualität weiter verbessert. Dies wird im eigenen Kaffeelabor laufend getestet und bestätigt. Zwei Mitarbeiterinnen kümmern sich ausschließlich um das Qualitätsmanagement und versuchen gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern, die Qualität ständig weiter zu verbessern. Darüber hinaus gibt es einen Leitfaden für die Kaffeeproduktion, der den Qualitätssicherungsprozess von der Parzelle bis zum Export anleitet. Nicht nur im Bereich der Qualität wird die Weiterbildung gefördert. Die Produzent:innen werden außerdem in modernen landwirtschaftlichen Praktiken, Wertschöpfungssteigerung, Umweltbewusstsein sowie Maßnahmen zur Anpassung und Abschwächung des Klimawandels geschult. Für die Mitglieder gibt es einen eigenen Spar- und Kreditverein, der ihnen Zugang zu günstigen Krediten ermöglicht. Darüber hinaus werden ein Projekt zur Wiederaufforstung und der Bau von Holz sparenden Öfen gefördert. MEACCE ist seit 2017 Fairtrade- und bio-zertifiziert und verfügt über ein internes Kontrollsystem. Außerdem sind sie Mitglied von Fairtrade Africa und Uganda, sowie der National Alliance of Agricultural Cooperatives in Uganda (NAAC).
Die Produzent:innen
MEACCE vereint über 3000 Produzent:innen rund um den Mt. Elgon von insgesamt zwölf Genossenschaften. Sie kommen aus den Regionen Bukigayi, Bududa, Bumugibole, Munaria, Bumasifwa, Lusha, Namanyonyi und Buweswa. Die Produzent:innen werden regelmäßig (mind. 1x jährlich) von MEACCE besucht und anhand ihres internen Kontrollsystems überprüft. In Schulungen lernen die Bäuerinnen und Bauern verbesserte Anbaumethoden kennen. Die Produzent:innen bewirtschaften durchschnittlich 1,4 Hektar. Davon entfallen etwa ein Hektar auf Kaffee und 0,4 Hektar auf den Anbau von Produkten für den Eigenbedarf. Am häufigsten werden Bananen, Bohnen, Yams, Mais und Kohl angebaut. Agroforstwirtschaft dient der Einkommensdiversifizierung und dem Naturschutz. Dabei werden Bäume, Sträuche und Kulurpflanzen, Wiesen oder Weiden auf einer Fläche kombiniert. Die Bäuerinnen und Bauern verwenden Kompost, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen.
Der Bio-Kaffee von MEACCE ist als Espresso Organico, Espresso Italiano und Jambo Kaffee über EZA und WELTLÄDEN erhältlich.
Quellen: EIF 05/22, EZA-Reisebericht 10/2022 (EZA, Jänner 2023)
Vorteile aus dem Fairen Handel
- Die EZA Fairer Handel garantiert ihren Kaffeeproduzent:innen den von Fairtrade festgesetzten Mindestpreis von US$ 180,- pro Sack* gewaschener Arabica-Kaffeebohnen.
- Zusätzlich zum garantierten Mindestpreis schreibt Fairtrade die Zahlung einer Fairtrade-Prämie in der Höhe von US$ 20,- pro Sack* und einer Bio-Prämie von US$ 40,- pro Sack* vor.
- Sollte der Weltmarktpreis über den garantierten Mindestpreis steigen, wird automatisch der Weltmarktpreis als Basis herangezogen. In diesem Fall werden auf diesen sämtliche Prämien aufgeschlagen.
- Die von der EZA bezahlte Fairtrade-Prämie in der Höhe von US$ 20,- pro Sack* geht an die Organisation. Über deren Verwendung entscheiden die Mitglieder gemeinschaftlich.
- Die Bio-Prämie in der Höhe von US$ 40,- pro Sack* wird in Form eines höheren Kaffeepreises an die Produzent:innen ausgezahlt.
- Über die durch das Fairtrade-System vorgeschriebenen Zahlungen hinaus leistet die EZA zusätzliche Prämien an die Kooperativen. Sie variieren je nach Ursprung und Qualität des Kaffees und können auch darüber hinausgehende Förderungen an die Genossenschaften umfassen.
- Weitere Details siehe hier.
* 1 Sack = 100 Pfund = 45,36 kg