Undugu Fair Trade Ltd., Kenia (Covid-19,Stand Dez. 2020)
Die Specksteinherzen und Glücksbringer von Undugu finden sich so gut wie in jedem Weltladen. Sie machen Freude oder bringen Glück. Freude und Glück auf Seiten der Produzentinnen brachte die Unterstützung aus dem ARGE WL Soforthilfefonds.
Die Covid-19-Pandemie hat sich mit alarmierender Geschwindigkeit ausgebreitet, Millionen von Menschen infiziert und die Wirtschaft in vielen Bereichen nahezu zum Erliegen gebracht. Zu Beginn der Pandemie verhängte Kenia wie alle anderen Länder Beschränkungen, die sich negativ auf die nationale Wirtschaft auswirkten. Im Fall Kenias ohne jede staatliche Unterstützung oder Ausgleichszahlungen für die Betroffenen. Die Bevölkerung, vor allem des informellen Sektors, sah sich von einem Tag auf den anderen mit einem Wegfall ihrer Einkommen und dem Kampf ums Überleben konfrontiert.
Fred Masinde von der EZA-Partnerorganisation Undugu Fair Trade Ltd. schreibt dazu in seinem Bericht über die Verwendung der Unterstützungszahlungen aus Österreich: "Nachdem auch die Exportmärkte unter den Beschränkungen der Pandemie einbrachen, wurden die Einkommen und der tägliche Lebensunterhalt unserer ProduzentInnen stark beeinträchtigt. Aus dieser Situation heraus (...) haben wir an unsere Handelspartner einen Appell zur Unterstützung unserer ProduzentInnen gerichtet. Viele gefährdete Familien stehen nicht nur vor der Herausforderung, das Virus zu überleben, sondern haben auch keine wirtschaftlichen Alternativen, um Nahrungsmittel für ihre Familien zu beschaffen. Wenn ein Familienmitglied infiziert ist, kann es sich aufgrund der hohen Kosten die Behandlung nicht leisten. Mit dem Ausbruch der zweiten Welle (...) könnte die Situation für die besonders benachteiligten Familien am Land noch ernster werden. Die Wirtschaft in unserem Land ist auf einem historischen Tiefpunkt angelangt, so dass die Einkommensmöglichkeiten für diese Gruppen sehr beschränkt sind.
Als Antwort auf unseren Aufruf erhielten wir über den ARGE WL-Soforthilfefonds 3.000,- Euro für die gezielte Unterstützung von Produzentinnen und ihren Familien im Rahmen der Kampagne "Fairer Handel stärkt Frauen". Mit diesen Mitteln konnten 110 Produzentinnenfamilien mit Lebensmittelpaketen erreicht werden, die ausreichen, um eine Familie von 7 Personen einen Monat lang zu ernähren."
Unterstützt wurden drei Produzentinnen-Gruppen:
1. Muungano Women Sisal Weavers Group aus Kitui im Osten Kenias - 30 Produzentinnenfamilien
2. Undugu Tabaka Kisii Speckstein Produzentinnen aus Kisii im Westen Kenias - 50 Produzentinnenfamilien
3. Kalakol Ewala Turkana Basketry Women Group aus Lodwar im Nordwesten Kenias - 30 Frauenfamilien
Bei den Lebensmittelpaketen handelte es sich hauptsächlich um Grundnahrungsmittel wie Maismehl, Weizenmehl, Reis, Zucker und Speiseöl. Es wurden auch Masken verteilt. Diese werden jetzt vor allem von den Kindern der Produzentinnen verwendet, die ohne diese Masken nicht am Schulunterricht teilnehmen dürfen. Weitere 30 Produzentinnen erhielten Farben für das Färben von Sisal, um sie bei der Produktion der traditionell geflochtenen Taschen und Körbe zu unterstützen, mit denen sich die Frauen ein wichtiges Zubrot verdienen.