11.05.2020: Keine Pause für Fairen Handel
Sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen im Globalen Süden geraten durch die Folgen der Corona Pandemie weiter unter Druck. Das spüren auch PartnerInnen der EZA Fairer Handel. Das Unternehmen fordert zukunftsfähiges Wirtschaften als „neue Normalität“.
„Aktuell sind zahlreiche sozial engagierte Betriebe aus dem Handwerks- und Textilbereich, mit denen wir seit langem zusammenarbeiten, ganz unmittelbar von der Corona Pandemie betroffen“, sagt Birgit Calix, die für die EZA Fairer Handel mit vielen von ihnen in direktem Kontakt steht. „Sie mussten ihre Werkstätten schließen und warten unter hohem Druck auf den Tag, an dem sie ihre Produktion wieder aufnehmen können. Finanzielle Rücklagen sind vor allem bei kleinen Unternehmen, wenn überhaupt, nur in geringem Ausmaß vorhanden, mit staatlicher Unterstützung ist kaum zu rechnen. Umso wichtiger ist es, dass sie weiterhin auf eine starke EZA, auf unsere Vorauszahlungen und Bestellungen bauen können.“
Perspektiven sichern durch faire Absatzmärke
Der Faire Handel ist eine zentrale Säule der Existenz Tausender Menschen im Globalen Süden. Sie leben und arbeiten unter ungleich schwierigeren wirtschaftlichen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen. Das gilt auch für die in Genossenschaften organisierten Kleinbäuerinnen und -bauern, von denen die EZA Lebensmittel wie Kaffee, Reis oder Gewürze – überwiegend aus biologischem Anbau – bezieht. Manche von ihnen kämpfen derzeit mit logistischen Problemen, weil Transportwege geschlossen sind. Andere sind damit gefordert, die nötigen Sicherheitsmaßnahmen für die Weiterverarbeitung der Produkte zu organisieren. „Abseits der tagtäglichen Hürden ist die zentrale Frage unserer PartnerInnen: Wie wird es weitergehen? Werden wir auch in Zukunft noch auf die Menschen in Europa zählen können, um unsere Produkte zu fairen Bedingungen zu verkaufen?“ so Calix.
Darauf hofft nicht nur Gilmer Roblero, Mitarbeiter der Kaffeegenossenschaft Café Sierra Azul aus Mexiko. Er schreibt unter dem Eindruck der Corona Pandemie an die EZA Fairer Handel: „Momente wie diese können uns helfen, über vieles nachzudenken, über unsere Gesellschaft und die Werte, die wirklich wichtig sind, wie Solidarität, die es nun mehr denn je auf globaler Ebene braucht und die dem Fairen Handel zugrunde liegt. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Verbundenheit zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen weiter stärken."
Weichen stellen für zukunftsfähiges Wirtschaften
Die Gefahr, dass die Corona Pandemie und ihre Folgen Millionen zusätzlicher Menschen in Armut und Perspektivlosigkeit stürzt, ist real. Es bedarf vielfacher Anstrengungen, dem entgegenzusteuern. Fairer Handel ist eine davon. Die Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte, ein verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen sowie transparente und faire Lieferketten sind dabei zentrale Eckpfeiler. „Als EZA Fairer Handel sind wir mit unseren PartnerInnen weltweit vernetzt. Wir schätzen ihre Arbeit, wir schätzen die Vielfalt ihrer Produkte und wir setzen unsere ganze Kraft dafür ein, dass wir gemeinsam gut durch diese fordernde Zeit kommen,“ sagt EZA-Geschäftsführerin Daniela Kern. „Und für die „neue Normalität“ hätten wir auch schon einen Vorschlag: Fairer Handel bleibt nicht die Ausnahme, sondern wird – egal wo auf der Welt – die Regel. Das klingt utopisch, wäre aber wirtschaftlich, sparsam und zweckmäßig. Denn unfairen Handel und seine sozialen und ökologischen Folgen können wir uns schon längst nicht mehr leisten.“
EZA Fairer Handel hat 1975 den Fairen Handel in Österreich begründet und setzt sich für die Stärkung benachteiligter ProduzentInnen im Globalen Süden und mehr Handelsgerechtigkeit ein. Hinter ihrem Sortiment - Lebensmittel, Kunsthandwerk, Bekleidung und Bio-Kosmetik - stehen 140 Partnerorganisationen in Lateinamerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten. EZA-Produkte gibt es in Weltläden, im Naturkostfachhandel, im Lebensmitteleinzelhandel sowie im EZA-Onlineshop. Die EZA ist geprüftes Mitglied der World Fair Trade Organisation WFTO, Fairtrade-Lizenzpartnerin und Klimabündnisbetrieb.
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Andrea Reitinger
M: 0664 8545088
E: andrea.reitinger@eza.cc
EZA Fairer Handel
Wenger Straße 5
5203 Köstendorf
T: 06216 20200-24
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WEITERE INFORMATIONEN:
- EZA Fairer Handel - Steckbrief
- Wir bleiben verbunden - EZA-PartnerInnen zu COVID-19
- Offener Brief von FAIRTRADE Österreich an die österreichische Bundesregierung
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