27.09.2018: Niedrige Kaffeepreise verschärfen die Armut - EZA Fairer Handel setzt auf biofaire Qualität
Die Weltmarktpreise für Kaffee stürzen ab. Leidtragende sind zigtausende Kaffeebauernfamilien. Mit ihren Arabica-Kaffees zeigt die EZA, worauf es ankommt: Hohe Bohnenqualität, biologisch produziert, fair gehandelt. Kaffee Orgánico wird 30.
(Köstendorf, 27.09.2018, EZA Fairer Handel) Seit über vier Jahrzehnten bietet die EZA Kaffees aus Fairem Handel. Vor 30 Jahren lancierte das Unternehmen Kaffee Orgánico. Als erster biologisch produzierter Kaffee aus Fairem Handel wurde er beispielgebend. Dahinter stehen Kleinbäuerinnen und -bauern aus dem mexikanischen Chiapas und Oaxaca. „Wir haben kein Recht, die Natur zu verschmutzen, weil auch unsere Kinder einmal davon leben wollen,“ so das Credo einer der Kooperativen.
Direkt und fair
Den Rohkaffee dafür importiert die EZA Fairer Handel direkt von den Kleinbauerngenossenschaften. Sie profitieren von langjährigen und fairen Handelsbeziehungen. „Die aktuelle Preissituation am Weltmarkt erinnert an die Kaffeekrise der Jahrtausendwende und zeigt einmal mehr, wie wichtig verlässliche Handelspartnerschaften sind“, stellt EZA Geschäftsführerin Andrea Schlehuber fest.
Arabica Hochlandkaffee notiert aktuell bei rund 120 US Dollar pro Sack à 45,4 Kilogramm an der New Yorker Börse. Am Terminmarkt stehen die Werte bei knapp 100 US Dollar pro 45,4 kg für die Dezemberverträge. „Davon kann kein Leben in Würde gelebt werden. Gerade der Tag des Kaffees am 1. Oktober sollte uns daran erinnern, dass es untragbar ist, unseren Kaffee auf dem Rücken ausgebeuteter Bäuerinnen und Bauern zu genießen.“-
„Wenn die Weltmarktpreise so niedrig sind, können die Bauern und Bäuerinnen ihre Kosten nicht mehr decken. Sie geben auf und wandern ab,“ stellt Kaffeebauer Pascual López Gutiérrez fest. „Im Fairen Handel sind die Kaffeepreise stabiler, vorhersehbarer. So sind die Bauern sicherer.“
EZA Fairer Handel bezahlt an ihre Partnergenossenschaften neben den im Fairtrade-System vorgesehen Mindestpreisen und Prämien zusätzliche Qualitätsaufschläge für die besonderen Qualitäten. Damit liegen die EZA-Einkaufspreise derzeit beim Doppelten bis Zweieinhalbfachen des Weltmarktpreises.
Achtsam mit Mensch und Natur
Für die Kleinbäuerinnen und –bauern ist nicht nur ein angemessener Preis von Bedeutung. Die Kleinproduzentinnen haben durch ihre Genossenschaften Zugang zu Weiterbildung. Ihre Parzellen bewirtschaften sie biologisch. Sie werden von ihren Kooperativen darin geschult und lernen, mit neuen Herausforderungen – etwa mit den Folgen des Klimawandels – umzugehen. „Die Genossenschaft unterstützt uns. Sie berät uns, wie wir unseren Boden bebauen, damit wir eine gute Ernte haben“, sagt Bäuerin Manuela Díaz Méndez. Auf ihren drei Hektar Land gedeiht nicht nur Kaffee. „Von meinen Parzellen gewinne ich Kaffee, Mais, Bohnen, Gemüse und Obst. So ernähren wir uns gesund, denn ich verwende keine Chemie.“
Informationen aus erster Hand
Aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums von Kaffee Orgánico sind Pascual López Gutiérrez von Yaxcoffee und Manuela Díaz Méndez von ISMAM aus Chiapas, Mexiko, VertreterInnen zweier EZA-Partnerkooperativen, bis 2.10. zu Gast in Österreich und berichten aus erster Hand über ihr Leben und ihre Arbeit.
EZA Fairer Handel hat 1975 den Fairen Handel in Österreich begründet und setzt sich seit über 40 Jahren für eine alternative Wirtschaftsweise und gerechtere Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd ein. Das Produktsortiment aus Fairem Handel umfasst Lebensmittel, Kunsthandwerk, Bekleidung und Bio-Kosmetik. Dahinter stehen über 150 Partnerorganisationen aus Lateinamerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten. Die EZA beliefert v.a. Weltläden, den Lebensmitteleinzelhandel sowie den Naturkostfachhandel. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von knapp 16 Mio Euro erzielt, 40 Prozent davon mit Kaffee. Das gesamte Kaffeesortiment der EZA ist bio- und Fairtrade-zertifiziert.
Rückfragen:
EZA Fairer Handel
Andrea Reitinger
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