02.12.2019: Klimaschutz braucht Handelsgerechtigkeit
AkteurInnen der internationalen Fair-Trade-Bewegung fordern die Delegierten der Weltkonferenz COP25 auf, Fairen Handel als wichtigen Bestandteil von Klimaschutz- und Anpassungsstrategien anzuerkennen und die Interessen von KleinproduzentInnen zu berücksichtigen.
(Köstendorf, 2. Dezember 2019) Angesichts von Dürren, Überschwemmungen und unvorhersehbaren Wetterbedingungen sind immer mehr Kleinbäuerinnen und -bauern vor allem im Globalen Süden gezwungen, ihre Felder aufzugeben und ihr Zuhause zu verlassen. „Das gefährdet die Ernährungssicherheit und verschärft soziale Konflikte,“ sagt EZA-Geschäftsführerin Andrea Schlehuber. „Der Klimawandel trifft uns alle, doch die Lasten sind ungleich verteilt."
Daher fordert die Fair-Handels-Bewegung dringend ambitionierte und verbindliche Maßnahmen zum Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel – im Sinne der Menschen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. „Das Wissen und die Erfahrung von Kleinbäuerinnen und -bauern muss dabei berücksichtigt und sichergestellt werden, dass sie bei der Ausarbeitung nationaler Klimaschutzmaßnahmen als InteressensvertreterInnen miteinbezogen werden,“ betont Schlehuber.
AkteurInnen der Fair-Handels-Bewegung warnen, dass unfaire Handelspraktiken und Geschäftsmodelle, die das Wohl von Mensch und Natur dem Gewinnstreben opfern, die Klimakrise beschleunigen. „Um Klimagerechtigkeit zu erreichen, müssen wir auch konsequent an der Veränderung der bestehenden globalen Handels- und Geschäftsmodelle arbeiten,“ so Schlehuber.
Transparente Lieferketten, eine gerechtere Verteilung von Macht und Wertschöpfung unter den beteiligten AkteurInnen und die Einhaltung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht durch Unternehmen sind entscheidende Faktoren, um Kleinbauern und -bäuerinnen widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Darüber hinaus sind kostendeckende Preise für deren Agrarerzeugnisse, technische Unterstützung und ein besserer Zugang zu Krediten und Finanzmitteln erforderlich, damit KleinproduzentInnen in Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen investieren können.
Der Faire Handel bietet mit seinen konkreten Instrumenten und langjähriger Erfahrung erprobte Ansätze, um Kleinbauern und -bäuerinnen und benachteiligte ProduzentInnen im Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen.
„Ökonomische und soziale Ungleichheiten und Klimawandel sind miteinander verbunden, deshalb müssen es auch die Lösungen sein“, so Schlehuber. „Das schiere Ausmaß der Krise zeigt, dass wir es dabei nicht allein den VerbraucherInnen überlassen können, sich für mehr Nachhaltigkeit und Handelsgerechtigkeit einzusetzen, um der Klimakrise zu begegnen. Es braucht verbindliche Regeln.“ Der Appell der Fair-Trade-Bewegung richtet sich an die Delegierten der COP25, hier ihren Teil dazu beizutragen.
EZA Fairer Handel hat 1975 den Fairen Handel in Österreich begründet und setzt sich für die Stärkung benachteiligter ProduzentInnen im Globalen Süden und mehr Handelsgerechtigkeit ein. Hinter ihrem Sortiment - Lebensmittel, Kunsthandwerk, Bekleidung und Bio-Kosmetik - stehen 140 Partnerorganisationen in Lateinamerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten. EZA-Produkte gibt es in Weltläden, im Naturkostfachhandel, im Lebensmitteleinzelhandel sowie im EZA-Onlineshop. Die EZA ist Klimabündnisbetrieb.
DOWNLOADS:
Positionspapier der Fair-Trade-Bewegung zu COP25
Rückfragehinweis:
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