15.10.2020: Fairness hat immer Saison - Lebensmittel mit Mehr-Wert für alle
EZA Fairer Handel verweist anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober auf die Bedeutung einer sozial und ökologisch zukunftsfähigen Produktion von Nahrungsmitteln und stellt traditionelle Reisspezialitäten aus Fairem Handel in den Mittelpunkt.
(Köstendorf, 15. Oktober 2020) „Die letzten Monate der Corona Pandemie haben in vielen Teilen der Welt die Bedeutung einer sicheren Nahrungsmittelversorgung ins Zentrum gerückt“, stellt EZA-Geschäftsführerin Daniela Kern fest. „Diese ruht vor allem im Globalen Süden auf den Schultern von Millionen von Kleinbäuerinnen und -bauern. Und obwohl das Geschäft mit Nahrungsmitteln Milliarden wert ist, profitieren weltweit jene am wenigsten, die am Anfang der Lieferketten stehen: Bäuerinnen und Bauern und ArbeiterInnen, die in der Landwirtschaft tätig sind. Das muss sich ändern.“
Reisbäuerinnen und -bauern sind keine Ausnahme, wenn es um ungleiche Machtverhältnisse entlang der Lieferkette geht. Reis ist Grundnahrungsmittel für die Hälfte der Weltbevölkerung. Hochtechnisierte Anbauformen konkurrieren mit kleinbäuerlichen Strukturen. Die überwiegende Mehrheit des weltweit produzierten Reises wird auf heimischen Märkten verbraucht. Nur knapp 10 Prozent gelangen in den Export. Vor allem KleinproduzentInnen wird ein fairer Anteil am Wert ihres Produktes vorenthalten.
Mitbestimmen – vom Feld bis zum Verkauf
„Wir haben begriffen, dass wir auch Verarbeitung und Handel in unsere Hände nehmen müssen, um die Bauern und Bäuerinnen zu stärken,“ sagt Vitoon Panyakul, Agronom und Mitbegründer der Green Net Co-operative in Thailand. Das Produzentennetzwerk setzt auf biologischen Anbau, den Erhalt traditioneller Reissorten, eine faire Bezahlung der Kleinbauernfamilien und Konsumentenbildung im eigenen Land. Organisationen des Fairen Handels, darunter die EZA, wurden zu wichtigen PartnerInnen in Übersee. Die Reisspezialität wird nicht nur ressourcenschonend angebaut, sondern auch in den Reismühlen der Bauerngruppen fertig verarbeitet und vor Ort bei Green Net verpackt – eine wichtige Wertsteigerung im Ursprungsland.
Biologische Vielfalt fördern
Das Land so zu bebauen, dass der Boden fruchtbar bleibt, gilt bei den Bauern und Bäuerinnen der Green Net Kooperative nicht nur für den Reis. Zusätzlicher Gemüseanbau, Heilkräuter und Obstbäume sichern ihnen eine gesunde Grundlage für die eigene Versorgung. Überschüsse bieten sie auf lokalen Bauernmärkten zum Verkauf. Viele davon waren während der letzten Monate der Pandemie geschlossen. „Aber für uns selbst war das nicht wirklich ein Problem“, berichtet Reisbäuerin Mae Tao. Wir haben Reis in unseren Töpfen und Essen auf unseren Feldern. Doch was machen die Menschen in den Städten?“
Klimawandel bleibt größte Herausforderung
Bedrohlicher als die Pandemie erleben die Bäuerinnen und Bauern die schon seit langem spürbaren Folgen des Klimawandels. Hitzewellen, Trockenheit, Stürme und unvorhersehbare Regenereignisse hinterlassen deutliche Spuren: Ernten werden zerstört, Erträge sinken, die Arbeitsbedingungen auf den Feldern werden durch steigende Temperaturen schwieriger. „In den letzten Jahren ist aufgrund des Klimawandels Wasser zu einer immer knapperen Ressource geworden," erklärt Vitoon Panyakul. „Unsere Reisbäuerinnen und -bauern hängen vor allem vom Regen ab. Sie können ihre Felder nicht mehr so bewässern wie früher." Heute stünden die Reisfelder dadurch weniger lang unter Wasser. Das, so Panyakul, habe auch Vorteile: „Dadurch entsteht weniger klimaschädliches Methan.“ Gleichzeitig hätten die Bäuerinnen und -bauern, die nur einmal pro Jahr ernten, mit einer stärkeren Unkrautentwicklung und geringeren Erträgen zu kämpfen. Auf die Folgen des Klimawandels praxisbezogene Antworten zu finden, ist deshalb bei Green Net schon seit mehr als einem Jahrzehnt oberste Priorität.
Konkrete Alternativen aufzeigen
„Kleinbäuerliche Landwirtschaft stärken, Vielfalt fördern, Fairness und Klimaschutz vom Feld bis zum Teller: Das sind die großen Themen für eine zukunftsfähige Lebensmittelproduktion egal ob in Österreich, in der EU oder auf globaler Ebene“, betont Daniela Kern. „Der Faire Handel mit Lebensmitteln kann hier einen sinnvollen Beitrag leisten.“
Bereits seit 1998 ist fair gehandelter Reis von EZA im Handel erhältlich. Weltläden laden im Rahmen von Schwerpunktwochen VerbraucherInnen ein, EZA-Reisspezialitäten und viele andere Lebensmittel aus Fairem Handel sowie deren Produktionsbedingungen kennen zu lernen. „Es freut uns, dass sie unseren Duftreis aus Thailand, Basmati aus Indien und lila Reis aus Laos vor den Vorhang holen. Unsere Lebensmittel versprechen nicht nur genussvolle Momente, sondern stehen auch dafür, dass die Saat zugunsten der Kleinbäuerinnen und -bauern aufgeht. Das schafft Mehr-Wert für alle“, so Kern.
EZA Fairer Handel hat 1975 den Fairen Handel in Österreich begründet und setzt sich für die Stärkung benachteiligter ProduzentInnen im Globalen Süden und mehr Handelsgerechtigkeit zwischen Nord und Süd ein. Hinter ihrem Sortiment - Lebensmittel, Kunsthandwerk, Bekleidung und Bio-Kosmetik - stehen 140 Partnerorganisationen in Lateinamerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten. EZA-Reisspezialitäten gibt es in Weltläden, im Naturkostfachhandel, im Lebensmitteleinzelhandel sowie im EZA-Onlineshop. Die EZA ist geprüftes Mitglied der World Fair Trade Organisation WFTO, Fairtrade-Lizenzpartnerin und Klimabündnisbetrieb.
Weitere Infos rund um EZA-Reisspezialitäten
RÜCKFRAGEHINWEIS:
EZA Fairer Handel GmbH
Andrea Reitinger
Wenger Str. 5, 5203 Köstendorf
T: +43 (0)6216 20200-24
M: +43 (0)664 8545088
E: andrea.reitinger@eza.cc
www.eza.cc
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- Bio-Reisbäuerinnen von Green Net (18x13cm)
- EZA Lebensmittel Reis Linsen Quinua (18x13cm)
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Michael Commons arbeitet seit vielen Jahren für die Earth Net Foundation, einer Schwesterorganisation von Green Net, von der die EZA seit 1998 die traditionelle Duftreissorte HOM MALI anbietet. Im Juni 2020 besuchte er Bäuerinnen und Bauern der Green Net Co-operative und sprach mit ihnen über ihr Leben und ihre Landwirtschaft in Zeiten von Corona und Klimakrise. Was er dabei herausgefunden hat und was die Bäuerinnen Kanitha Jandai und Mae Tao (Nongkahn Janleuan) selbst zu sagen haben im folgenden Beitrag:
Statements von Bio-Reisbäuerinnen von Green Net und M.Commons
Einblicke in die Welt des HOM MALI Duftreises
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