Partnerbeschreibung

Suntoy
Solanga Sonnenlicht und Solartop aus Südafrika
Südafrika ist ein multikulturelles Land mit unterschiedlichen Sprachen, Religionen und Ethnien. Deshalb wird das Land auch als "Regenbogennation" bezeichnet. Doch das Zusammenleben war lange Zeit von massiver Diskriminierung und Gewalt begleitet, allen voran durch das Apartheitssystem. Erst 1994 endete die Apartheid durch einen demokratischen Regierungswechsel.
Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, der 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft war, prägte das Land wie kein anderer. Er setzte sich gegen die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung ein und versuchte, die Gesellschaft auf friedlichem Weg zu verändern. Die Wirtschaft entwickelt sich gut, die Lebensbedingungen zahlreicher schwarzer und farbiger Menschen haben sich seit Abschaffung des Apartheidsystems verbessert. Vollständig aufgebrochen sind die sozialen Unterschiede jedoch bis heute nicht.
Vielerorts wurden Häuser, Schulen und Kliniken gebaut. Unzählige Haushalte wurden an die Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung angeschlossen. Nichtsdestotrotz wächst die Kluft zwischen Arm und Reich, die immer noch weitgehend zwischen Schwarz und Weiß verläuft. In Südafrika ist das Einkommen sehr ungleichmäßig verteilt. Die Arbeitslosigkeit beträgt um die 30% (regional bis zu 70%), betroffen sind vor allem schwarze Jugendliche (Jugendarbeitslosigkeit über 65%). Besonders schwierig ist die Lage in den „Homelands“ und „Townships“, den Siedlungen, die den Schwarzen zur Zeit der Apartheid zugewiesen wurden. Einwohnerzahlen von Townships lassen sich nur schwer fassen. Die Siedlungen liegen meist an den Stadträndern. Hohe Kriminalität, große Armut, Hunger, Krankheit und schlechte Behausungen werden mit den Townships verbunden. Auf einige trifft das auch zu, in anderen hat sich die Lage hingegen verbessert. Die Arbeitslosenrate in den Townships ist hoch, formale Arbeitsplätze sind die absolute Ausnahme. Suntoy trägt dazu bei, dass junge Leute aus Townships ein geregeltes Einkommen und einen menschenwürdigen Arbeitsplatz haben.
EZA-Partner seit 2018
Partnercode 10
"Ich habe Suntoy gegründet um Sinn und Zweck in meinem Leben zu schaffen und das Leben von anderen zu bereichern, die weniger privilegiert sind, indem wir gemeinsam unserer Leidenschaft für Elektronik und erneuerbare Energien nachgehen."
Quellen: Harald Schulz, Gründer von Suntoy (EFTA Organizational Profile 03/2018)
SUNTOY
... wurde 2008 gegründet und vertrieb anfänglich Solarspielsachen. Gründer des privaten Unternehmens ist der nach Südafrika ausgewanderte Österreicher Harald Schulz. Auf Anfrage des größten afrikanischen Glasherstellers Consol entwickelte er gemeinsam mit Drahtkünstlern ein Einmachglas mit Solarpanel und LEDs. Das Solarlicht speichert die Energie des Sonnenlichts, um es bei Dunkelheit wieder abgeben zu können. Die Innovation soll Kerzen und Petroleumlampen, die Ursache für viele Brände (sog. "Shack Fires") in Townships sind, ersetzen.
2011 begann die Produktion einer Solarlaterne mit 11 MitarbeiterInnen. Anfänglich wurde das Produkt national, später dann in anderen Ländern Afrikas verkauft, bevor der Export nach Deutschland und Europa startete. Mittlerweile arbeiten 65 Menschen das ganze Jahr über bei Suntoy. Hergestellt werden die Solarlampen in einer zentralen Werkstätte in Johannesburg.
Ziel der Organisation ist neben der Sicherung eines nachhaltigen Wachstums die Verbesserung der Lebensumstände der Beschäftigten. Suntoy achtet dabei auf gute und sichere Arbeitsbedingungen. Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung der Ausbildung der MitarbeiterInnen. Jede/r kann sich intern oder extern fortbilden (z.B. Universtitätslehrgänge, etc.). Suntoy übernimmt dafür die gesamten Studienkosten. Außerdem verfügt das Unternehmen über Studienräume die kostenlos genutzt werden können. Das Unternehmen ist seit Anfang 2022 garantiertes Mitglied der WFTO (World Fair Trade Organization). Die EZA Fairer Handel unterstützte die Organisation bei diesem Prozess. So wurde etwa im Rahmen eines Vor-Ort Besuchs ein Workshop zu den 10 Prinzipien des Fairen Handels (gemäß WFTO) abgehalten.
Die ProduzentInnen
Die meisten MitarbeiterInnen kommen aus Townships in und um Johannesburg (viele kommen aus Soweto). Fast alle von ihnen waren vor ihrer Tätigkeit bei Suntoy arbeitslos und hatten keine oder nur schlechte Schulausbildung. Bei Suntoy lernten sie ihr Handwerk von Grund auf. Die Abläufe in den verschiedenen Abteilungen sind gut organisiert und Verantwortlichkeiten klar aufgeteilt. Dadurch ist eine gute Zusammenarbeit möglich. Geregelte Arbeitszeiten, Bezahlung weit über dem nationalen Mindestlohn (durchschnittlich doppel soviel), Betriebsküche, gesunde Jause und Pausenräumlichkeiten machen die Organisation zu einem attraktiven Arbeitgeber.
Alle MitarbeiterInnen haben die Möglichkeit sich auf Unternehmenskosten weiterzubilden. Dieses Angebot hat z.B. Yvonne Cossa genutzt um ihren Traum zu erfüllen und zu studieren. Sie hätte sich die Ausbildung nicht leisten können. Durch die Unterstützung von Suntoy konnte sie nebenberuflich Betriebsführung studieren. Mittlerweile ist sie Produktionsleiterin und wohnt nicht mehr im Township.
Die 65 fix Beschäftigten (20 Männer und 45 Frauen) werden bei großen Bestellungen (ca. drei Monate im Jahr) von rund 30 Personen unterstützt - meist Familienangehörige, Freunde oder Bekannte der Festangestellten.
Das Solanga Sonnenlicht und das Sonnentop von Suntoy ist über EZA und Weltläden erhältlich.
Weitere Informationen:
Quellen: PKU Suntoy 06/18, EFTA Organizational Profile 03/18, WFTO Profile 11/21, SAR 11/21; (EZA, akt. Juli 2022)
Vorteile des Fairen Handels
Mit dem Verkauf der Produkte an Organisationen des Fairen Handels eröffnet sich für Suntoy eine zusätzliche Marktchance, um die so geschaffenen Arbeitsplätze nachhaltig absichern zu können. Die Beschäftigten von SUNTOY profitieren im Rahmen ihrer Anstellung gleich mehrfach:
- sehr gute Arbeitsbedingungen und kollegialer, respektvoller Umgang miteinander
- einen sicheren und sauberen Arbeitsplatz
- flexible Arbeitszeiten und Möglichkeit eine "Heimfabrik" zu gründen, um von zuhause zuarbeiten
- sehr gute Bezahlung (durschnittlich doppelter Mindestlohn)
- kostenlose Weiterbildungsmöglichkeiten
- Lern- und Studienräumlichkeiten
- Kleinkredite
- bezahlten Urlaub und Krankenstand (lt. nationaler Gesetzgebung)
- Einzahlung in das Pensionssystem (lt. nationaler Gesetzgebung)
- Möglichkeit zu Einzahlung in Vorsogefond (50% Abeitnehmer und 50% Arbeitgeber)
- subventionierte Personalküche und gesunde Jause (gratis Obst für alle)