10.07.2014: Wir wollen Brücken bauen
Mit Neuheiten aus der mediterranen und arabischen Küche startet EZA Fairer Handel in den Sommer. Im Ursprungsland Libanon werden die kleinbäuerliche Landwirtschaft und Verarbeitungskooperativen in Frauenhand gestärkt.
(Köstendorf, 10.07.2014, EZA Fairer Handel) „In der Landwirtschaft ausreichend Einkommen zu erzielen, ist schwierig“, sagt Phillippe Adaime, Mitbegründer der Organisation Fair Trade Libanon mit Sitz in Hazmiyeh, nahe der Hauptstadt Beirut. „Die Menschen auf dem Land werden mit ihren Problemen allein gelassen und stehen mit billigeren Lebensmittelimporten in einem unfairen Wettbewerb.“ Dazu kommt die besondere geopolitische Lage des Libanon, der an Israel und Syrien grenzt. Auf etwa einem Achtel der Fläche Österreichs leben neben vier Millionen LibanesInnen rund zwei Millionen Flüchtlinge.
Fairer Handel im Libanon
In diesem schwierigen Umfeld setzt sich Fair Trade Libanon seit knapp 10 Jahren dafür ein, dass Menschen auf dem Land wieder eine Perspektive gewinnen. Kooperativen und Kleinbetriebe werden durch zahlreiche Maßnahmen bei der Vermarktung ihrer Produkte unterstützt – von der Qualitätssicherung bis zum Verkauf zu fairen Bedingungen. Aktuell profitieren etwa 650 Menschen davon, etwas mehr als die Hälfte sind weiblich. Dass vor allem die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte von Frauen in die Hand genommen wurde, ist keine Selbstverständlichkeit in einer Region, in der nur 10 Prozent der Frauen überhaupt einer bezahlten Arbeit nachgehen. „Wenn wir mit Frauen arbeiten und sie davon leben können, werden sie unabhängiger. So verändert sich allmählich nicht nur ihre Selbstwahrnehmung, sondern das hat auch Auswirkungen auf die Familien und das ganze Dorf,“ ist Adaime überzeugt.
Nicht nur für den Export
Über 50 landwirtschaftliche Produkte bietet Fair Trade Libanon mittlerweile zum Verkauf. Einige davon gibt es, importiert von EZA Fairer Handel, ab sofort in österreichischen Weltläden. Die Palette umfasst rote Linsen, Bulgur aus Vollkornhartweizen und Kichererbsen, die sich für mediterrane Salate, Suppen und Eintöpfe eignen, dazu grüne Oliven, traditionell gefertigtes Ketchup auf libanesische Art sowie Hummus, ein veganer Brotaufstrich auf Kichererbsenbasis. „Er schmeckt köstlich, macht satt und ist auch noch gesund,“ schwärmt Philippe Adaime. Kichererbsen besitzen eine günstige Zusammensetzung von Ballaststoffen, Eiweiß, Kohlehydraten, Mineralstoffen und Vitaminen.
Fair Trade Libanon engagiert sich auch für die Einrichtung sogenannter Fair Trade Städte und Gemeinden im Libanon und hat kürzlich in Beirut ein eigenes Geschäft eröffnet. „Damit möchten wir Brücken zu unseren ProduzentInnen bauen. Denn es geht uns auch um den Aufbau eines heimischen Marktes“, stellt Adaime fest.
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